Ausgabe 03/2016 - 22.01.2016
Düsseldorf (epd). Deutsche Rentner sind einer Studie zufolge schlechter abgesichert als Österreicher. So erhielten deutsche Rentner im Jahr 2013 im Durchschnitt 1.050 Euro monatliche Altersrente, während ein vergleichbarer Neurentner im Nachbarland auf 1.560 Euro bei 14 Auszahlungen pro Jahr kam, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am 14. Januar in Düsseldorf mitteilte. Im internationalen Vergleich der Industrieländer-Organisation OECD nimmt Deutschland den Forschern zufolge beim gesetzlichen Rentenniveau einen Platz am unteren Rand ein, während Österreich relativ weit oben rangiere.
Österreich konzentriert sich den Angaben zufolge weitgehend auf die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung, in die auch die Selbstständigen mit einbezogen wurden. In Deutschland sei das Niveau der umlagefinanzierten "ersten Säule" zur Stabilisierung des Beitragssatzes in der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich reduziert worden. Diese geringeren Leistungen sollte die private, aber staatlich subventionierte Riester-Vorsorge ausgleichen.
Im Gegensatz zu Österreich würden durch die kapitalgedeckte zweite Säule - die betriebliche Altersvorsorge - und die dritte Säule - Riester-Rente - die deutlichen Reduzierungen oft nicht ausgeglichen. "Übrig geblieben ist ein System, das in Zukunft viele noch nicht einmal vor Altersarmut schützen wird", schreiben die Forscher vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI), vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft und von der Arbeiterkammer Wien.