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Gehalt

NRW will ungleiche Bezahlung der Geschlechter bekämpfen



Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat in einem Modellversuch Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen im öffentlichen Dienst aufgedeckt. Wie das Arbeitsministerium am 5. Februar in Düsseldorf mitteilte, wurden in der Kreisverwaltung Unna erstmals in Nordrhein-Westfalen Instrumente erprobt, um die ungleiche Bezahlung der Geschlechter bei einer kommunalen Behörde exakt zu messen. Dabei ergab sich eine Differenz von 13,4 Prozent zugunsten der Männer. Wenn Merkmale wie Ausbildung, Betriebszugehörigkeit und Art der Tätigkeit einbezogen würden, verbleibe eine sogenannte bereinigte Lohndifferenz von vier Prozent.

Bundesweit betrage die unbereinigte Lohndifferenz im öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft rund 20 Prozent, erklärte Schmeltzer weiter. "Deutschland gehört damit zu den Schlusslichtern in Europa." Vor diesem Hintergrund sei "der Kreis Unna auf dem richtigen Weg", sagte Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD). Die Auswertung habe ergeben, dass die bisher nur in der Privatwirtschaft angewandten Analyseverfahren auch auf den öffentlichen Dienst übertragbar seien.

Nun müssten Strategien entwickelt werden, um die Ungleichbehandlung der Geschlechter zu verändern. Gewerkschaften und Arbeitgeber sollten das neue Verfahren anwenden, "damit wir die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern absehbar erreichen", sagte der Minister. Das Ergebnis des Modellversuchs soll nun dem Landtag vorgelegt werden.


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