Ausgabe 24/2016 - 17.06.2016
Berlin (epd). In Berlin fehlen offenbar mehr Wohnungen als bislang angenommen. Nach einer am 13. Juni in der Hauptstadt präsentierten Untersuchung liegt das Defizit aktuell bei rund 125.000 Wohnungen. Betroffen von der Wohnungsnot seien insbesondere Bezieher von Transferleistungen wie Hartz IV und Geringverdiener, wie der Autor der Studie, der Soziologe Andrej Holm von der Humboldt-Universität, erklärte. Die Untersuchung wurde im Auftrag der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus erstellt.
Neben dem rechnerischen Wohnungsdefizit von mehr als 100.000 Wohnungen kämen mittel- und langfristig mindestens 25.000 Wohnungen für die Unterbringung von Geflüchteten hinzu. Angesichts der demografischen Entwicklung sieht Holm außerdem einen Zusatzbedarf von 110.000 altersgerechten und barrierefreien Wohnungen.
Für die Analyse der sozialen Wohnraumversorgung im Bestand wurde auf den Berliner Mietspiegel zurückgegriffen. Er umfasst den Angaben zufolge Daten zu etwa 1.347.000 Wohnungen. Nicht enthalten sind darin die Berliner Sozialwohnungen (rund 115.000), Eigentumswohnungen sowie Mietwohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern und in Wohnheimen.