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Reichtum

Millionäre erben mehr und sind zufriedener



Reiche mit einem Geldvermögen über eine Million Euro profitieren überdurchschnittlich häufig von einer Schenkung oder Erbschaft. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unter 130 sogenannten Hochvermögenden, die am 19. Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Danach sind Deutschlands Millionäre "typischerweise männlich, im höheren Lebensalter und überdurchschnittlich gut gebildet".

Etwa drei Viertel der Befragten über 40 Jahre erhielten bereits eine Schenkung oder Erbschaft, 18 Prozent sogar zwei oder mehr dieser Zuwendungen. Dabei handelt es sich laut DIW um überdurchschnittlich hohe Beträge oder Vermögen. In der übrigen Bevölkerung erleben im Schnitt nur ein Drittel der über 40-Jährigen einen solchen Vermögenstransfer.

Zudem verfügen Reiche über ein hohes Haushaltsnettoeinkommen, sind überdurchschnittlich häufig selbstständig oder unternehmerisch tätig - und tendenziell zufriedener mit ihrem Leben als die Gesamtbevölkerung. "Sie arbeiten viel und schreiben sich eine höhere Risikobereitschaft zu als der Durchschnitt", befand das DIW.

Die Studie erfolgte im Rahmen des 5. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung, der sich aktuell in der Schlussabstimmung befindet. Damit sei erstmals die Situation von Hochvermögenden in Deutschland untersucht worden. Die Studie erlaube einen Einblick in die Lebenssituation von Reichen, über die - im Gegensatz zu den Armen - in der Wissenschaft wenig bekannt sei, erklärte das Institut. Die Antworten der 130 Befragten wurden zum Vergleich den Ergebnissen des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) gegenübergestellt, das seit 1984 jährlich Befragungen durchführt.


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