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Armut

Väterinitiative: Keine Armut für Kinder getrennter Eltern



Die Initiative "Väteraufbruch" hat die Politik aufgerufen, Kindern von getrennt lebenden Eltern eine armutsfeste Existenz zu sichern. "Unsere Kinder haben das Recht, von beiden Eltern erzogen zu werden. Daher müssen wir auch bei beiden Eltern das Existenzminimum der Kinder sicherstellen" sagte Sprecher Markus Witt am 17. Oktober zum Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut.

Seinen Angaben nach sind aktuell rund drei Millionen Kinder in Deutschland von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Viele davon lebten mit ihren getrennten Eltern. Der existenzsichernde Bedarf der Kinder werde aber bisher nur bei einem Elternteil anerkannt. Die Folge: den Kindern droht die oftmals Teilzeit-Armut beim anderen Elternteil.

Witt erläuterte, dass das Leben in zwei Haushalten getrennter Eltern Mehrkosten verursacht, die bei der Ermittlung des Bedarfes der Kinder bisher unberücksichtigt blieben. Der Blick werde nur auf "Alleinerziehende" gerichtet. "Dabei bleibt der zweite Elternteil in der Betrachtung oftmals außen vor. Zu häufig verlieren Kinder den Kontakt zu einem Elternteil, oftmals dem Vater, da dieser nicht die notwendigen Mittel aufbringen kann, um die Kinder auch in seinem Haushalt zu versorgen", kritisierte der Sprecher. Es dürfe jedoch nicht sein, dass die Kinder bei einem Elternteil in Teilzeit-Armut leben müssen.

Die Einführung einer Kindergrundsicherung, die die existenzsichernde Grundversorgung der Kinder in allen Lebenssituationen absichert und auch den Mehrbedarf von Kindern getrennter Eltern berücksichtigt, wäre aus seiner Sicht dringend notwendig.


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