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Medizinethik

Hephata: Keine Hinweise auf Medikamententests an Heimkindern



Erste Nachforschungen des Hessischen Diakoniezentrums Hephata haben einen Verdacht auf Medikamententests an Heimkindern in den 1950er bis 1970er Jahren nicht erhärten können. Wie das Diakoniezentrum am 16. November mitteilte, seien Akten im eigenen Archiv sowie im Pharmaunternehmen Merck eingesehen worden. Auch Rückmeldungen von Zeitzeugen, die Hephata um Hilfe bei der Aufklärung gebeten habe, hätten keine Hinweise in dieser Richtung erbracht.

Anlass für die Nachforschungen war die Nennung der Stichworte "Hephata, Treysa" im Quellenverzeichnis eines wissenschaftlichen Aufsatzes der Pharmazeutin Sylvia Wagner aus Krefeld. Sie hatte in Archiven von Pharma-Herstellern und in alten Ausgaben medizinischer Fachzeitungen Hinweise auf bundesweit rund 50 Studien an Heimkindern in den 1950er bis 1970er Jahren entdeckt.

Laut Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt liegt in Bezug auf Hephata bisher lediglich ein Brief vom Dezember 1957 an eine seinerzeit in Hephata tätige Ärztin vor. Darin werde angekündigt, dass das Medikament Decentan (ein Mittel zur Behandlung psychischer Störungen) mit separater Post geliefert werde, sagte Dietrich-Gibhardt. Ob das Medikament aber tatsächlich geliefert und dann auch verabreicht wurde, sei nicht bekannt.

Auf den Aufruf an Betroffene oder Zeitzeugen hätten sich bislang acht Personen gemeldet. Zwei von ihnen seien nicht in einem Hephata-Heim gewesen, die Angaben der anderen sechs hätten keine Hinweise auf eine mögliche Pharma-Studie erbracht, sagte der Vorstandssprecher.


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