Ausgabe 08/2017 - 24.02.2017
Bremen (epd). Das Diakonissen-Mutterhaus im Bremer Westen feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Bremer Bürger gründeten die evangelische Diakonissenanstalt im Oktober 1867 nach dem Vorbild von Pastor Theodor Fliedner, der in Düsseldorf-Kaiserswerth tätig war. Anlass war die "Verelendung der Arbeiterbevölkerung". Die Arbeit begann mit zwei Diakonissen und der Oberin Caroline Saxer. 1938 gab es 250 Diakonissen und Hilfsschwestern. "Heute leben noch fünf Diakonissen im Alter von 58 bis 86 Jahren im Bremer Westen", sagte der Sprecher des Diakonie-Krankenhauses, Ingo Hartel, dem epd.
Die jüngste der Diakonissen arbeitet noch in der Altenpflege des Mutterhauses, das einst Keimzelle für das Krankenhaus war. Mit einer Spende von 100 Talern wurde 1867 der Grundstein für den Verein "Ev. Diakonissenanstalt in Bremen" gelegt. In den Anfängen wurden Menschen in einem Krankenhaus mit 32 Betten gepflegt. 1880 bezogen die Diakonissen einen Krankenhausneubau mit etwa 60 Betten an der Nordstraße, direkt am Industriehafen der Stadt. So entstand ein Schwerpunkt in der Versorgung von Hafenarbeitern und Seeleuten.
Als 1944 bei einem schweren Bombenangriff der ganze Bremer Westen zerstört wurde, blieb nur der Bunker des Krankenhauses übrig, in dem sich zu diesem Zeitpunkt alle Patienten und Schwestern befanden. 1960 bezog die Einrichtung einen Neubau, und das Krankenhaus wurde rechtlich vom Mutterhaus getrennt.
Ende der 1970er kamen Hilfen für ältere Menschen dazu. Arbeitsschwerpunkt der Schwestern war aber von Anbeginn die Pflege. So waren Schwestern in vielen Gemeinden sowie in Krankenhäusern in Bremen und Ostfriesland unterwegs. Heute hat das modernisierte und erweiterte Diakonissen-Krankenhaus 400 Betten und mehr als 800 Beschäftigte.
Bis zu einem zentralen Jubiläumswochenende vom 13. bis 15. Oktober sind Vorträge, Theateraufführungen, Workshops, eine Fotoausstellung und ein "Dorffest" rund um die Emmauskirche des Mutterhauses in Vorbereitung.