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Wohlfahrt fordert mehr Flexibilität im Bremer Kita-System



Die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen fordern mehr Flexibilität und Autonomie. Dadurch könnten schneller und bedarfsgerechter Kita-Plätze geschaffen werden, sagte am 22. Oktober der Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Freien Wohlfahrtspflege, Arnold Knigge. Die Hauptursache für die Defizite sehen die Verbände nach seinen Worten in einer zentralistischen Planungs- und Steuerungspraxis und in den damit verbundenen aufwendigen Verfahren der Verwaltung.

Die LAG und der Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder haben ein Positionspapier mit Vorschlägen erarbeitet, die den notwendigen Ausbau der Kita-Plätze im Land Bremen nach ihrer Einschätzung beschleunigen würden. Entsprechende Erfahrungen mit dezentralen Strukturen beispielsweise in Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern bestätigten dies, sagte Landesverbands-Chef Carsten Schlepper.

Im Kern sollen das Land und die Kommunen mit einer Leitplanung beispielsweise Versorgungsquoten, Qualitätsstandards und Personalschlüssel vorgeben. "Die Träger müssten dann auf der Grundlage dieser politischen Vorgaben handeln, hätten dann aber mehr Raum für eigene Initiative", erläuterte Knigge. Dies gelte bei der Schaffung neuer Plätze genauso wie bei der Ausgestaltung der Betreuungsangebote. Die gemeinnützigen Kita-Träger sollten nach Auffassung der LAG vor dem Hintergrund der Leitplanung insbesondere ein eigenständiges Initiativrecht zur Schaffung von Plätzen bekommen.

Bei der Finanzierung würde das bisherige System unterschiedlicher Zuwendungen laut Schlepper durch Pauschalen ersetzt werden. "Eine Grundpauschale ergänzt durch weitere Teilpauschalen, die sich auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes beziehen", erläuterte er.