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Armut

Kindergrundsicherung: Eine Idee - viele Konzepte



Die SPD-Bundestagsfraktion will dieses Jahr ein Konzept für eine Kindergrundsicherung vorlegen. Die Absicherung von Kindern unabhängig vom Einkommen der Eltern wird auch von anderen Parteien, Sozialverbänden und Gewerkschaften gefordert. Chancengleichheit, weniger Kinderarmut, weniger Bürokratie sind die Ziele. Die Vorstellungen sind aber unterschiedlich.

Grundsätzlich geht es bei der Kindergrundsicherung um eine Reform der finanziellen Förderung und steuerlichen Entlastung von Familien mit dem Ziel, alle Leistungen zu einer zusammenzufassen, die den Grundbedarf eines Kindes abdeckt.

Die Arbeits- und Sozialminister der Bundesländer arbeiten an einem Konzept für eine Zusammenfassung der Leistungen für einkommensschwache Familien, zunächst von Kindergeld, Kinderzuschlag und dem Bildungs- und Teilhabepaket (Zuschüsse zu Schulsachen, Schulessen, Vereinsbeiträgen).

Mehrere alternative Konzepte

Das Bündnis Kindergrundsicherung verlangt ausgehend vom verfassungsrechtlich erforderlichen Existenzminimum von 619 Euro eine gestufte Kindergrundsicherung, die allen Kindern einen Mindestbetrag von 300 Euro im Monat garantiert. Kinder armer Eltern erhalten mehr. Die Regulierung soll über die Besteuerung erfolgen.

Die Grünen und die Linke haben ebenfalls Konzepte. Eine Kindergrundsicherung nach den Vorstellungen der Grünen würde Kindergeld und Freibeträge ersetzen und Teil einer reformierten Familienbesteuerung sein. Geringverdiener sollen automatisch einen Kindergeld-Bonus erhalten.

Die Linke fordert eine Kindergrundsicherung, die aus einem Kindergeld von 328 Euro im Monat besteht plus einer guten Infrastruktur für alle Kinder und sanktionsfreien Sozialleistungen für Kinder aus armen Familien.



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