sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

Kinder zu haben ist schön. Aber sie kosten eben auch viel Geld, das erst mal verdient werden will. Vielleicht ist das der Hauptgrund dafür, dass Väter nach der Geburt eines Kindes sogar mehr als vorher arbeiten. Experten sehen das überaus kritisch, denn die alten Rollenmuster erstarken dadurch. Sie sehen in diesem Trend sogar eine Gefahr für die Gleichberechtigung der Frauen.

Der "Kölner Kreidekreis" ist ein Lichtblick für viele Heimkinder, die keinen oder nur sehr unregelmäßigen Kontakt zu ihren Eltern haben. Der Verein vermittelt Paten, die die Mädchen und Jungen ein Stück auf ihrem steinigen Lebensweg begleiten. Sie sind eine Konstante in deren oft von vielen Wechselfällen geprägten Dasein. Die Paten bleiben auch dann bei der Stange, wenn ein Heimwechsel ansteht. Ein Glücksfall, auch für Jan, der seit zwei Jahren einen Paten hat.

Für Thomas Beyer, Chef der bayerischen Arbeiterwohlfahrt (AWO), ist die Situation dramatisch: Obwohl Menschen arbeiten, reicht ihr Lohn oft nicht aus, um vor allem in den Ballungsräumen eine Mietwohnung zu halten oder eine neue zu finden. Von diesem stetig wachsenden Mangel seien nahezu alle Bevölkerungsgruppen betroffen: Studierende, ältere Menschen, anerkannte Geflüchtete, Zugewanderte, Alleinstehende, Familien, schreibt Beyer in seinem Gastbeitrag für epd sozial. Er nimmt den Staat in die Pflicht, wieder mehr als Bauherr bezahlbarer Wohnungen zu agieren. Er betont aber auch: Enteignung beziehungsweise Vergesellschaftung sollten Ultima Ratio bleiben.

Der Bundesgerichtshof hat klargestellt, unter welchen Bedingungen deutsche Standesämter ausländische Leihmütter auch als rechtliche Mutter anerkennen. Es ging um zwei Fälle, in denen mit dem Samen der Ehemänner befruchtete Eizellen Leihmüttern in der Ukraine eingesetzt wurden. Das Gericht entschied: Auch wenn ausländische Behörden die rechtliche Mutterschaft der deutschen Ehefrau anerkannt haben, sind deutsche Standesämter daran grundsätzlich nicht gebunden.

Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 17/2019

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Dirk Baas

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