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Digitalisierung

Diakoniepräsident Lilie: Mensch ist Technik nicht unterworfen



Technik muss nach den Worten des Diakoniepräsidenten Ulrich Lilie dem Menschen dienen. "Er ist ihr nicht unterworfen", sagte der Theologe am 26. November auf der Tagung "Sind Bots die besseren Zuhörer?" in Köln. Technik könne dem Menschen keine Entscheidungen abnehmen. Sie blende aus, was den Menschen zum Menschen mache, betonte der Präsident der Diakonie Deutschland.

Künstliche Intelligenz könne aber die Teilhabe-Chancen vergrößern, sagte Lilie. Zudem könne sie beispielsweise im diakonischen Bereich Mitarbeitende entlasten, etwa bei der Dokumentation im Pflegebereich. Mediziner und Techniker hätten beispielsweise für Parkinson-Patienten einen Chip in die Schuhsohle integriert. Allein durch die Analyse der Schrittfolgen hätten sie eine um den Faktor 1.000 verbesserte medikamentöse Einstellung der Erkrankten erreicht, berichtete er.

Digitale Sprachassistenten wie Alexa könnten auch evangelische Morgenandachten abrufbar machen. Lilie forderte eine "theologische Kritik der digitalen Vernunft". Gottes Wort habe sich schon vieler Formen der Kommunikation bedient. "Warum nicht auch Alexa?" Aber: "Wir müssen über die Kriterien sprechen, die die Menschen-Maschinen-Interaktionen bestimmen sollen." Die unverlierbare Würde und Freiheit des Einzelnen sei aus christlicher Sicht Voraussetzung für eine freie und offene Gesellschaft.