Hannover (epd). Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes gibt zum Jahresende die Geschäftsführung der "Diakoniestationen Hannover gGmbH" ab, um anstehenden Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di nicht im Weg zu stehen. "Da ich zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates bin, hätte ich mir sonst selbst den von mir ausgehandelten Abschluss genehmigen müssen", erläuterte Müller-Brandes am 25. November seinen Rücktritt. Darum habe er diesen Schritt bereits vor Monaten mit dem Diakonischen Werk Hannover abgestimmt. Die Diakoniestationen mit fünf Standorten in Hannover sowie Zweigstellen in Garbsen und Neustadt am Rübenberge gehören mit rund 600 Beschäftigten und etwa 2.000 Patienten zu den größeren Verbünden dieser Art in Niedersachsen.
Die Tarifverhandlungen mit ver.di beginnen Müller-Brandes zufolge Anfang des neuen Jahres. Bisher zahlen die Diakoniestationen Hannover nach einer sogenannten Arbeitsvertragsrichtlinie. Ein Mitarbeiter der Stationen klagt derzeit vor dem Arbeitsgericht Hannover auf Lohnnachzahlung. Seiner Ansicht nach müsste sein Arbeitgeber nach dem deutlich besseren Tarifvertrag zahlen, der 2014 zwischen der Diakonie in Niedersachsen als Spitzenverband und ver.di ausgehandelt wurde. Der Prozess wird im März fortgesetzt.
Die Diakoniestationen Hannover gGmbH gehört zum Diakonischen Werk Hannover, bei dem Müller-Brandes ebenfalls die Geschäftsführung innehat. Das Werk ist Träger von zahlreichen Beratungsdiensten wie der Ehe- und Lebensberatung, der Suchtberatung und der Kirchenkreissozialarbeit. Hinzu kommen Jugendhilfe, Jugendwerkstätten, Wohnungslosenhilfe in der Region Hannover und Kleiderkammern. Darüber hinaus verantwortet das Diakonische Werk die Straßenzeitung Asphalt, die soziale Wohnraumhilfe, die Bahnhofsmission und das Fairkaufhaus.