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Armut

Hilfsorganisation holt 740 junge Obdachlose von der Straße



Die Organisation "Off Road Kids" hat nach eigenen Angaben 2019 bundesweit 740 jungen Erwachsenen aus der Obdachlosigkeit geholfen. Das sei die höchste Zahl seit Gründung der Stiftung 1993, heißt es in einer Mitteilung vom 11. Februar. Hauptgrund dafür sei die vermehrte Nutzung der digitalen Zugänge: Seit 2017 gibt das Angebot "Sofahopper.de".

"Die frühe professionelle Online-Hilfe verhindert wirksam Abstürze ins Straßenleben", sagte der Sprecher der "Off Road Kids"-Stiftung, Markus Seidel. Vor allem der angespannte Wohnungsmarkt verschärfe die Lage junger Obdachloser weiterhin.

Einrichtung in Frankfurt bewährt sich

Im vergangenen Jahr hat die Ende 2018 eröffnete Streetwork-Station der Hilfsorganisation allein mehr als 50 junge Menschen in Frankfurt am Main von der Straße geholt. Die meisten von ihnen konnten die Sozialarbeiter über die virtuelle Streetwork-Station "Sofahopper.de" erreichen. "Sofahopper" sind junge Menschen, die in ihrer Not bei Freunden oder flüchtigen Bekannten auf dem Sofa unterkommen.

Die anderen erfolgreich vermittelten Jugendlichen wurden von Streetworkern angesprochen oder besuchten die Frankfurter Anlaufstelle von "Off Road Kids" in der Nähe der Konstablerwache, hieß es.

Weitere "Off Road Kids"-Streetwork-Stationen gibt es in Berlin, Dortmund, Hamburg und Köln. Seit 1993 sind nach eigenen Angaben mehr als 6.000 Straßenkinder, Ausreißer und junge Obdachlose unterstützt worden. Die Organisation finanziere sich vor allem aus Spenden.