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Gesundheit

Diakonie lehnt Konzentration auf Integrierte Notfallzentren ab



Die evangelischen Krankenhäuser und die Diakonie fordern ein flächendeckendes Notfallangebot auch nach der geplanten Reform der medizinischen Notfallversorgung. Man lehne die Konzentration auf Integrierte Notfallzentren an wenigen Standorten ab, teilten der evangelische Wohlfahrtsverband und der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) am 17. Februar anlässlich einer Verbändeanhörung im Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit.

"Menschen wünschen sich, im Notfall qualifiziert versorgt zu werden und zeitnah die Notaufnahme zu erreichen", sagte DEKV-Chef Christoph Radbruch. Wichtig sei es, insbesondere die Bedürfnisse älterer und kognitiv eingeschränkter Menschen einzubeziehen, sagte er. Schon heute sei jeder dritte Patient in der Notaufnahme älter als 70 Jahre.

Zustimmung von Krankenkassen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will mit der Reform die oftmals überfüllten Notfallambulanzen in den Kliniken entlasten. Zugleich soll der Rettungsdienst stärker ins Gesundheitswesen integriert werden. An den Krankenhäusern sollen Integrierte Notfallzentren entstehen, die für die Patienten erste Anlaufstelle werden und sie in die richtige Behandlungsform vermitteln sollen.

Sie könnten von Kassenärzten und Kliniken gemeinsam betrieben werden, aber in Verantwortung der Kassenärztlichen Vereinigungen stehen. Aus Sicht von DEKV und Diakonie sollte die fachliche Leitung der Zentren dagegen das Krankenhaus haben.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) begrüßte die geplante Reform indes. "Mit dem derzeit diskutierten Gesetzentwurf sehe ich die große Chance, die Akut- und Notfallversorgung der Menschen deutlich zu verbessern", sagte Vorstandsmitglied Stefanie Stoff-Ahnis. An den Notfallzentren würden leichtere Fälle von ambulant tätigen Ärzten direkt vor Ort behandelt, ernste Notfälle sofort in die Krankenhaus-Notaufnahme geleitet.