Ausgabe 12/2016 - 24.03.2016
Rostock (epd). "Shoppen gehen" in Begleitung von Gleichaltrigen ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Teenagern. Die Rostocker Soziologin Stefanie Wenzel fand in einem Forschungsprojekt heraus, dass 13- bis 19-Jährige oft mehrmals pro Woche durch die Geschäfte in Einkaufscentern oder der Innenstadt laufen, um zu schauen, anzuprobieren und oft auch zu kaufen, wie die Universität Rostock am 21. März mitteilte. Shoppen sei bei der heutigen jungen Generation stärker als je zuvor ins Zentrum gerückt. Das soziale Leben spiele sich in der City ab. Das sei zu ihrer Zeit anders gewesen, sagte die 33-jährige Soziologin.
Mode werde für die junge Generation immer wichtiger und sei "identitätsbildend", sagte Wenzel. Teenager orientierten sich sehr eng daran, was ihre Freunde konsumieren. Sie gingen heute in Gruppen einkaufen. Dabei fragten Mädchen auch Jungs nach ihrer Meinung und umgekehrt. Insbesondere wenn Jugendliche etwas Bestimmtes kaufen wollen, nähmen sie als Shoppingbegleitung gern gute Freunde mit.
Es sei ein Hobby für Teenies geworden, in die Innenstadt zu gehen und dort gemeinsam Zeit zu verbringen, sagte die Soziologin. Zum Einkaufsbummel gehörten auch das Kaffeetrinken und ein Snack zwischendurch. Dennoch achteten junge Menschen auf das Geld und seien preisbewusst. Wenzel: "Die junge Generation ist nicht kopflos, sondern stellt eine Kosten-Nutzen-Rechnung an."
Nach aktuellen Studien legen die 13- bis 19-Jährigen in Deutschland etwa 20 Milliarden Euro für Konsumzwecke auf den Ladentisch. Durchschnittlich hätten die Teenies zwischen 14 und 17 Jahren monatlich ein Budget von 119 Euro zur Verfügung. "Viele verdienen ihr eigenes Geld durch Minijobs oder Ferienarbeit", sagte Wenzel.