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Fusion

Südwesten: Diakonissen und Landesverein wollen 2018 verschmelzen



Die Diakonissen Speyer-Mannheim und der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) sind auf dem Weg zur Fusion. Mit einem Zusammenschluss zu einem diakonischen Träger sei Anfang 2018 zu rechnen, sagte der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad als Verwaltungsratsvorsitzender der Diakonissen am 16. November dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer. "Unter dem Dach der Diakonissen" werde ein neues diakonisches Unternehmen entstehen, das in seinen Einrichtungen im deutschen Südwesten rund 5.700 Mitarbeitende beschäftigen und etwa 115.000 Menschen jährlich betreuen würde.

Der Verwaltungsrat der Diakonissen hat bereits einstimmig beschlossen, Gespräche mit dem Landesverein über einen Zusammenschluss aufzunehmen. Die Mitgliederversammlung des LVIM hatte ihrerseits bereits den Vorstand und Verwaltungsrat beauftragt, ein Zusammengehen vorzubereiten.

In den nächsten Monaten würden die wirtschaftliche Situation und die Perspektiven des LVIM sorgfältig analysiert, sagte Schad. Dass die Fusion nach gescheiterten Anläufen dieses Mal komme, sei keine "Frage des Ob mehr, sondern des Wie". Die Einrichtungen und Mitarbeitenden des Landesvereins würden in das neu entstehende diakonische Unternehmen übernommen, sicherte der Kirchenpräsident zu. Die Fusion sei keine "Übernahme" des Landesvereins: "Es kommt zusammen, was zusammen gehört."

Der LVIM mit Sitz in Bad Dürkheim ist besonders im Zuge der Schließung seines Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das vergangene Geschäftsjahr schloss er mit einem Minus von 4,3 Millionen Euro ab. Bereits seit November 2015 werden die operativen Geschäfte des Landesvereins gemeinsam von der kaufmännischen Leitung der Diakonissen und dem LVIM-Vorstand geführt. Insgesamt hätten sich die Einrichtungen des Landesvereins aufgrund einer hohen Auslastung und engagierten Mitarbeiterschaft gut entwickelt, informierte der Vorstand Rainer Doll.

Die Diakonissen mit Sitz in Speyer haben Einrichtungen und Dienste in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland mit rund 4.300 Mitarbeitenden, rund 350 Ehrenamtlichen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro. Der LVIM betreibt unter anderem ein Krankenhaus in Bad Dürkheim, zwei medizinische Versorgungszentren, acht stationäre Altenhilfezentren und ein Zentrum für Validation in Wachenheim. Der diakonische Träger beschäftigt rund 1.400 Mitarbeitende und wird von 280 Ehrenamtlichen unterstützt.


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