sozial-Politik

Thüringen

Fördergeld für medizinische Behandlung von Menschen ohne Papiere



In Thüringen soll eine medizinische Versorgungs- und Vermittlungsstelle für Menschen ohne Papiere aufgebaut werden. Für das Modellprojekt hat Sozialministerin Heike Werner am 13. Februar Fördermittel in Höhe von 230.000 Euro an den Verein "Anonymer Krankenschein e.V." (Jena) übergeben.

Viele Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus mieden aus Angst vor den Behörden die medizinischen Versorgungsangebote nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und ließen sich bei Krankheit nicht behandeln, sagte Werner. Die rot-rot-grüne Landesregierung stehe aber für eine humanitäre und menschenrechtsorientierte Flüchtlings- und Integrationspolitik. "Dazu gehört, auch für Menschen ohne Papiere einen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu schaffen", fügte sie hinzu

Es habe sich gezeigt, dass eine allein auf dem Ehrenamt basierende Versorgung bei allem Engagement auf Dauer die erforderlichen Behandlungen nicht sicherstellen könne. Deshalb fördere das Ministerium das Modellprojekt. Den Betroffenen, darunter auch geflüchteten Menschen, bringe das nicht nur ein Mehr an Gesundheit, sondern auch ein Mehr an Teilhabe. Das sei ganz im Sinne des Thüringer Integrationskonzeptes. Werner sieht das Projekt indes nur als Auftakt. "Mein Ziel ist eine flächendeckende Versorgungsstruktur", sagte die Sozialministerin.

Nach den Angaben des Thüringer Sozialministeriums haben der Verein MediNetz Jena e.V. und der Verein Anonymer Krankenschein Thüringen e.V. eine Konzeption für die medizinische Versorgung von papierlosen Menschen in Thüringen vorgelegt. Sie sei in überarbeiteter Form Grundlage für den Aufbau und den Betrieb der medizinischen Versorgungs- und Vermittlungsstelle.


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