Ausgabe 08/2017 - 24.02.2017
Düsseldorf (epd). In Nordrhein-Westfalen können die ersten Prozessbegleiter der Diakonie mit ihrer Arbeit beginnen: Dreißig Sozialpädagogen haben erfolgreich ein einjähriges spezielles Studium an der Uni Düsseldorf absolviert, um Menschen vor Gericht zu begleiten, die Opfer einer schweren Gewalttat wurden, wie die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe am 22. Februar in Düsseldorf mitteilte. In diesem Jahr wollen 14 diakonische Träger mit dem neuen Angebot starten.
Bundesweit trat zu Jahresbeginn das Gesetz zur Stärkung der Opferrechte im Strafverfahren in Kraft. Darin ist das Recht auf kostenlose psychosoziale Prozessbegleitung etwa für minderjährige Opfer schwerer Sexual- und Gewaltstraftaten sowie für besonders schutzbedürftige Erwachsene festgeschrieben. Die Diakonie RWL verwies auf die Kriminalstatistik, wonach in NRW im Jahr 2015 allein 2.617 Kinder und 1.366 Jugendliche Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung geworden seien.
Die 19 Landgerichtsbezirke in Nordrhein-Westfalen wollen nach Diakonie-Angaben mit mindestens jeweils zwei Psychosozialen Prozessbegleitern starten. Langfristig sei ein Pool mit insgesamt 300 Begleitern geplant.