Ausgabe 10/2018 - 09.03.2018
Frankfurt a.M. (epd). Die professionelle Koordination von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern hat sich nach Aussage der Mitarbeiterin von "Frankfurt hilft!", Anita Heise, als notwendig erwiesen. Als im Herbst 2015 Flüchtlinge in großer Zahl nach Deutschland kamen, hätten viele Deutsche spontan ihre Hilfe angeboten, etliche aber mit unrealistischen Vorstellungen, sagte die Betriebswirtin vor Abschluss des Frankfurter Projekts zur Koordination des ehrenamtlichen Engagements dem Evangelischen Pressedienst (epd).
So hätten viele Bürger angeboten, mit Flüchtlingen Tagesausflüge zur Freizeitgestaltung zu machen, erläuterte Heise. Dies sei kurz nach Eintreffen der Flüchtlinge aber an deren Bedürfnissen vorbeigegangen. Die Ankömmlinge hätten zunächst einen Schutzraum gebraucht, um das Verlassen der Heimat, die Trennung von Angehörigen und die Flucht zu verarbeiten und in einer fremden Notunterkunft zurechtzukommen. Sehr passend seien dagegen Angebote zum Deutschlernen gewesen.
"Frankfurt hilft" war im September 2015 von der Stadt und zehn Frankfurter Stiftungen als Koordinationsstelle gegründet worden. Die zwei Mitarbeiterinnen erstellten eine Übersicht, wo welche Unterstützung gebraucht wurde, und organisierten Informationsveranstaltungen für freiwillige Helfer. Zu den ersten drei Veranstaltungen seien jeweils 150 Menschen erschienen, berichtete Heise. Mit der Zeit hätten sich genauere Bedürfnisse herausgebildet, auf die die Stelle mit spezifischen Fortbildungsangeboten reagiert habe.
So habe "Frankfurt hilft" Helfern Know-how im Asylrecht zum Familiennachzug oder Umgang mit abgelehnten Bescheiden, zum Umgang mit Traumata, zum Deutschlernen oder zur Aufnahme in den Arbeitsmarkt vermittelt. Dagegen hätten Helfer Unterstützung zur Reflexion ihrer Arbeit und zur supervisorischen Begleitung weniger nachgefragt, sagte Heise. Die Stadt habe 120.000 Euro und die Stiftungen 450.000 Euro für die Koordination bis Ende Mai aufgebracht.
Die Internetplattform www.frankfurt-hilft.de und das Forum Flüchtlingshilfe Frankfurt, das bisher siebenmal Ehren- und Hauptamtliche in der Flüchtlingshilfe zusammenbrachte, werden ab Juni von der Stabsstelle Flüchtlingsmanagement der Stadt Frankfurt fortgeführt.