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Gesundheit

Studie: Hohe Bereitschaft zum Ehrenamt im Hospizdienst



Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) hat Forschungsergebnisse vorgestellt, nach denen sich fast jeder fünfte Befragte (17 Prozent) ehrenamtliche Unterstützung von Hospizdiensten vorstellen kann. Das seien weit mehr Personen als bisher angenommen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vom 12. Juli. Das geht aus der Studie "Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven" hervor, die der Verband finanziert hat.

Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV, sagte, der Wandel im Ehrenamt müsse hin zu mehr Heterogenität und Offenheit in der hospizlichen Organisationsstruktur und -kultur vorangetrieben werden. Denn zwar verstehe sich Hospizarbeit als offen für jeden, der sich ehrenamtlich engagieren möchte. Trotzdem ist, so zeige die Studie, Hospizarbeit einerseits nach wie vor weiblich und mittelschichtsbasiert und wird – immer noch – überwiegend von Frauen in der späten Erwerbs- bzw. Nacherwerbsphase getragen, betonte der Professor.

Anderseits würden bisher überwiegend Menschen der gesellschaftlichen Mitte begleitet, obwohl sich Hospizarbeit als Unterstützungsangebot grundsätzlich an jeden richtet, der Hilfe in der existenziellen Lebenskrise von schwerer Krankheit und Sterben benötige.

"Insgesamt zeigt sich, dass ein Wandel hin zu einem das bestehende Angebot ergänzenden, 'neuen', das heißt bunteren, vielfältigeren und flexibleren Ehrenamt noch am Anfang steht", sagte Werner Schneider, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des DHPV und Koordinator der Studie. Hierbei seien auch die Bedeutung von Nachbarschaften und Freundschaften sowie eine Öffnung der Tätigkeiten und Engagementmöglichkeiten für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und in den Blick zu nehmen.