sozial-Branche

Inklusionsprojekt

"Stadt im Werden" bietet Menschen mit Behinderung ein Zuhause



Im "Neckarbogen" in Sichtweite des Heilbronner Hauptbahnhofs ist eine "Stadt im Werden", in der unter anderem ein inklusives Quartiersprojekt umgesetzt wird. "Noch nie wurde bei einer Bundesgartenschau das Thema Inklusion soweit gedacht", ist Pfarrerin Sybille Leiß überzeugt, die Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Stiftung Lichtenstern. Jetzt fand die Einweihung des Quartierprojekts statt.

Die Evangelische Stiftung Lichtenstern ist dabei Impulsgeber. Mitten auf dem Gelände der Bundesgartenschau befinden sich nun das inklusive Café Samocca Heilbronn, ein Wohnhaus für Menschen mit geistiger Behinderung (Haus am Floßhafen), eine Tagesförderstätte, in der Menschen mit Behinderung tagsüber gefördert und betreut werden, und ein Waschsalon, der allen Bewohnern des neuen Stadtquartiers - egal ob mit oder ohne Behinderung - zu Verfügung steht.

Nachbarschaft wird besonders gepflegt

Daneben gibt es noch ein Urban Gardening Projekt, das für nachbarschaftlichen Zusammenhalt sorgen soll. Das Quartiersprojekt sei nachhaltig, denn es werde im neuen Stadtquartier auch nach der Bundesgartenschau noch aktive Inklusionsimpulse setzen, betonten die Initiatoren bei der Einweihung.

Das Café Samocca ist ursprünglich ein Projekt der diakonischen Samariterstiftung. Diese hat Samocca als Franchise-System speziell für Einrichtungen der Behindertenhilfe aufgebaut. Das Heilbronner Samocca, das nun von der Evangelischen Stiftung Lichtenstern betrieben wird, hat 55 Sitzplätze und weitere 60 im Freien. Es bietet während der BUGA Arbeitsplätze für etwa 16 Beschäftigte mit Unterstützungsbedarf und zwei ohne Handicap.

Rundum-Alltagsversorgung gewährleistet

Im Haus am Floßhafen gibt es 16 Plätze für stationäres Wohnen. Dort leben Menschen mit Behinderung, für die eine Rundum-Alltagsversorgung und ein geschütztes Umfeld wichtig ist. Außerdem gibt es fünf ambulant betreute Wohnungen, in denen Menschen mit Behinderung leben, die relativ selbstständig leben können.

Gebaut wurde das Haus von einer Genossenschaft, zu der neben der Evangelischen Stiftung Lichtenstern zwei Banken und eine Wohnbau- und Projektplanungsgesellschaft gehören. Ziel des Genossenschaftsmodells sei es, mehr Menschen auch als Investoren in das Quartiersprojekt einzubinden. In der Tagesförderstätte werden tagsüber 15 Personen betreut und gefördert, die nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten können.