sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

Auch eine unsichtbare Arbeit kann sehr anstrengend und belastend sein. Die Rede ist von der "Mental Load", der mentalen Last, die berufstätige Mütter mit sich schleppen, weil sie für alles und jedes mitdenken müssen. Der Begriff hat Konjunktur. Und er bringt auf den Punkt, dass es nach wie vor eine ungerechte Aufteilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern gibt. Claudia Rometsch beschreibt, wie sich das im Alltag zeigt.

Beim "Tag der Pflege" drehte sich erwartungsgemäß vieles um die Arbeitsbedingungen. Vor allem die vielen Überstunden waren ein Thema. Pflege sei ohne massenhafte Überstunden oft gar nicht möglich, hieß es. Um diesen Mehreinsatz zu honorieren, hat der Arbeitgeberverband Pflege vorgeschlagen, die Überstunden künftig von Steuern und Abgaben zu befreien. Auch auf die wachsende Personalnot wurde hingewiesen. Die Versorgungssicherheit sei bedroht: Für die Politk bleibt viel zu tun.

Überstunden haben auch den Europäischen Gerichtshof beschäftigt. Er fällte ein Urteil, das hohe Wellen schlägt: Das Gericht hat alle Arbeitgeber zur kompletten Arbeitszeiterfassung verpflichtet. Die bislang übliche reine Aufzeichnung von Überstunden genüge nicht, erklärten die Richter. Der DGB ist zufrieden mit dem Urteil, die Arbeitgeber erwartungsgemäß nicht. Der Marburger Bund hofft nun in den Kliniken auf eine "manipulationsfreie, automatisierte Arbeitszeiterfassung".

Armut im Alter - das ist längst keine gesellschaftliche Randerscheinung mehr. Und so ist es keineswegs überraschend, dass sich die Nationale Armutskonferenz in den Disput über die Probleme bei der Alterssicherung einschaltet. Die Delegierten haben ein Papier verabschiedet, dass sich vor allem mit den Ursachen der Altersarmut befasst: Niedrige Löhne, unterbrochene Erwerbsbiografien, Arbeitslosigkeit. Und es geht darum, mehr Geld in die Rentenkasse zu bekommen - eine Fülle bedenkenswerter Vorschläge.

Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 20/2019

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Dirk Baas

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