sozial-Politik

Gesetzentwurf

DGB verlangt bei Leiharbeit von Merkel Unterstützung



Der Deutsche Gewerkschaftsbund erhöht beim Thema Leiharbeit den Druck auf die Kanzlerin. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann forderte Angela Merkel (CDU) am 1. März in Berlin auf, die Gesetzgebung in Gang zu setzen. "Unsere Geduld ist am Ende", sagte Hoffmann. Es könne nicht sein, "dass die Arbeitgeber und vor allem die CSU die letzten wirksamen Maßnahmen aus dem Entwurf tilgen".

Mit dem Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen soll die Dauer von Leiharbeit grundsätzlich auf 18 Monate beschränkt und nach neun Monaten der gleiche Lohn gelten wie für die Stammbelegschaften. Außerdem soll verboten werden, Leiharbeiter als Streikbrecher einzusetzen. Werkverträge sollen stärker reglementiert werden, damit sie nicht anstelle regulärer Anstellungen abgeschlossen werden.

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag verlangt zahlreiche Änderungen an dem Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). Sie wirft Nahles vor, über das im Koalitionsvertrag Vereinbarte hinauszugehen. Daraufhin hatte das Kanzleramt in der vorigen Woche überraschend die Ressortabstimmung zwischen den Ministerien gestoppt, die Voraussetzung dafür ist, dass sich das Kabinett mit dem Gesetz befassen kann. Anschließend geht es in den Bundestag und in den Bundesrat.

Der DGB-Bundesvorstand sei "extrem verärgert", hieß es in der Erklärung. Es sei gerade sechs Wochen her, dass Merkel sich beim DGB dafür starkgemacht habe, dass das Gesetz kommt. Die Gewerkschaftsvorsitzenden erwarteten nun, dass sich Merkel gegenüber der CSU auch klar dafür einsetze, sagte Hoffmann.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Kardinal Marx: Ausmaß an Hass ist furchtbar

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, fordert die Politiker dazu auf, in der Diskussion über die Flüchtlinge zusammenzustehen und auf Schuldzuweisungen zu verzichten.

» Hier weiterlesen

Zwischen Chemieklos und Schlepperbanden

Hunderttausende sind bereits über die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Einer ihrer Zwischenstopps liegt im serbischen Sid nahe der kroatischen Grenze. Notärzte, Flüchtlingshelfer und Kirchenmitarbeiter kümmern sich um die Versorgung der Flüchtlinge.

» Hier weiterlesen

Gemeinsamer Landesstützpunkt soll Hospizarbeit verbessern

Zur besseren Versorgung sterbenskranker Menschen und ihrer Angehöriger wollen in Niedersachsen vier Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit ihre Kräfte bündeln. Dazu haben sie am 24. Februar in Hannover den Verein "Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung" gegründet. "In unserer Gesellschaft werden Krankheit und Tod zunehmend tabuisiert", sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) bei der Gründungsfeier im Friederikenstift: "Umso wichtiger ist es, diejenigen zu unterstützen, die sich in der Palliativ- und Hospizarbeit engagieren."

» Hier weiterlesen