sozial-Politik

Böckler-Stiftung

Deutscher Mindestlohn im EU-Vergleich "moderat"



Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten ist der Mindestlohn in Deutschland laut einer Untersuchung eher niedrig. Der deutsche Mindestlohn liege mit 8,50 Euro pro Stunde unter den Lohngrenzen der übrigen westeuropäischen Staaten, die allesamt deutlich über neun Euro vorsähen, erklärte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am 29. Februar in Düsseldorf. Im EU-weiten Vergleich sei der deutsche Mindestlohn "moderat", betonten die Forscher.

In den westeuropäischen Ländern rangieren die Lohnuntergrenzen demnach zwischen 8,50 Euro in Deutschland und 11,12 Euro in Luxemburg. Die südeuropäischen EU-Staaten haben Untergrenzen zwischen 3,19 Euro in Portugal und 4,20 Euro auf Malta. Etwas darüber liegt Slowenien mit 4,57 Euro je Stunde. In den meisten anderen mittel- und osteuropäischen Staaten sind die Mindestlöhne noch deutlich niedriger. Allerdings hätten diese Länder im Vergleich zu den anderen EU-Staaten beim Lohnniveau mittlerweile aufgeholt, erklärten die Wissenschaftler.

Der Untersuchung zufolge haben 22 von 28 Mitgliedsstaaten der EU einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. 17 von ihnen hätten ihre Lohnuntergrenze zum Jahreswechsel angehoben. Die Erhöhungen fielen laut dem WSI mit durchschnittlich 4,6 Prozent stärker aus als 2014.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Familie findet nach achtjähriger Trennung nicht mehr zueinander

Als Schwangere wurde Gazale Salame mit ihrer Tochter in die Türkei abgeschoben. Ihr Mann blieb mit den älteren Töchtern in Deutschland. Acht Jahre war die Familie getrennt. Vor drei Jahren durfte Salame zurück - doch die Familie ist nun zerstört.

» Hier weiterlesen

DGB verlangt bei Leiharbeit von Merkel Unterstützung

Der Deutsche Gewerkschaftsbund erhöht beim Thema Leiharbeit den Druck auf die Kanzlerin. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann forderte Angela Merkel (CDU) am 1. März in Berlin auf, die Gesetzgebung in Gang zu setzen. "Unsere Geduld ist am Ende", sagte Hoffmann. Es könne nicht sein, "dass die Arbeitgeber und vor allem die CSU die letzten wirksamen Maßnahmen aus dem Entwurf tilgen".

» Hier weiterlesen

26.000 Unterschriften gegen Flüchtlingssiedlungen

In Hamburg hat eine Volksinitiative gegen Großsiedlungen für Flüchtlinge die erste Hürde genommen. Mehr als 26.000 Unterschriften sammelten die Initiatoren unter dem Namen "Hamburg für eine gute Integration" nach eigenen Angaben innerhalb von fünf Tagen. Notwendig wären 10.000 Stimmen gewesen. Keine andere Volksinitiative habe in Hamburg jemals in so kurzer Zeit solch ein Ergebnis erreicht, sagte der Sprecher der Initiatoren, Klaus Schomacker, am 2. März.

» Hier weiterlesen