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Grüne: Betriebe sollen mehr ausbilden



Die Bundestagfraktion der Grünen hat die Bundesregierung aufgefordert, die Ausbildungsförderung in Deutschland zu verstärken. Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt verweisen in mehreren Bereichen auf bedenkliche Entwicklungen, mahnten die Grünen laut Bundestag am 29. April in einem Antrag. Zentrale Ziele der im Dezember 2014 geschlossenen Allianz für Aus- und Weiterbildung seien nicht erreicht worden, auch wenn der Berufsbildungsbericht 2016 auf den ersten Blick einen soliden Eindruck des deutschen Ausbildungsmarktes vermittele.

Die Partei will erreichen, dass die Regierung dem Bundestag bis zum Juni ein Konzept vorlegt, um die im Berufsbildungsbericht 2016 genannten zentralen Herausforderungen zur Zukunftsfähigkeit des dualen Systems schon im Ausbildungsjahr 2016/2017 angehen zu können.

Den Angaben zufolge bemängeln die Grünen, dass nur noch jeder fünfte Betrieb in Deutschland ausbilde und dieser Anteil im Jahr 2015 trotz bester Konjunktur sogar leicht gesunken sei. Auch das im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung im Dezember 2014 vereinbarte Ziel, 20.000 zusätzliche Ausbildungsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) zu melden, sei im Ausbildungsjahr 2015/2016 verfehlt worden.

Die Partei verwies auf den Berufsbildungsbericht, dem man entnehmen könne, dass statt 20.000 nur etwa 7.300 zusätzliche Lehrstellen von der Wirtschaft bereitgestellt worden seien. Rund 20.700 junge Menschen seien bei ihrer Suche leer ausgegangen.

Die Zahl der Bewerber, die eine sogenannte "Alternative" zur Ausbildung begonnen hätten, weil sie kein geeignetes Angebot finden konnten, sei mit über 60.000 ebenfalls nach wie vor zu hoch. Dazu komme noch die große Gruppe von "unversorgten" Suchenden: Mit über 185.000 sei die Zahl der sogenannten "Altbewerber", die seit mehr als einem Jahr als ausbildungsplatzsuchend gemeldet seien, im Vorjahresvergleich nahezu unverändert geblieben.

Die Grünen plädierten für eine Ausbildungsgarantie. Die müsse unverzüglich umgesetzt werden, damit allen jungen Menschen der direkte Zugang zu einer Berufsausbildung mit anerkanntem Abschluss offenstehe.


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