sozial-Politik

Niedersachsen

Psychiatrische Klinik für minderjährige Straftäter eröffnet



Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat am 2. Mai in Bad Zwischenahn bei Oldenburg die erste jugendpsychiatrische Klinik für minderjährige Straftäter in Niedersachsen eröffnet. In den 7,9 Millionen Euro teuren Neubau der Karl-Jaspers-Klinik könnten Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren eingewiesen werden, sagte die Ministerin. Die Jugendforensik mit zwei geschlossenen Stationen und jeweils zwölf Betten ist damit die bundesweit zehnte Einrichtung dieser Art.

Ziel der Einrichtung sei es, den jungen Menschen pädagogisch-therapeutisch zu helfen, "die aus unserer Gesellschaft kommen, in die sie nach erfolgreicher Therapie auch wieder zurückkehren werden", sagte die Ministerin ihrem Redemanuskript zufolge.

Kaum einer der Patientinnen und Patienten habe die Erfahrung eines Schutz und Sicherheit gebenden Elternhauses erleben dürfen, sagte Rundt. "Sie waren oft früh auf sich allein gestellt, fanden keine Orientierung und Wertschätzung in ihrem sozialen Umfeld." Die Betroffenen seien häufig von "Erfahrungen des Scheiterns" geprägt. Entsprechend schwierig sei es, einen neuen vertrauensvollen und konstruktiven Zugang zu ihnen zu finden.

Die jugendlichen Straftäter sind psychisch erkrankt oder leiden unter einer Suchterkrankung. Bevor sie eingewiesen werden, muss eine völlige oder zumindest teilweise Schuldunfähigkeit von einem Experten diagnostiziert werden. Wer wegen einer Drogensucht eingewiesen wird, darf höchstens für zwei Jahre weggeschlossen werden. Wird jedoch eine psychiatrische Erkrankung festgestellt, etwa eine Psychose, ist die Verweildauer in der Forensik nicht beschränkt.


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