Ausgabe 18/2016 - 06.05.2016
Düsseldorf (epd). Die Zahl der Menschen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen, ist im Jahr 2015 in Nordrhein-Westfalen um 2,1 Prozent angestiegen. Ende des vergangenen Jahres erhielten 267.624 Menschen entsprechende Leistungen, wie das statistische Landesamt am 29. April in Düsseldorf mitteilte. Der durchschnittliche Nettobezug pro Person habe bei 466 Euro (2014: 454 Euro) pro Monat gelegen.
Aus Sicht des Sozialverbandes VdK Nordrhein-Westfalen ist dies "ein Armutszeugnis für die wohlhabende Bundesrepublik". "Es müssen endlich effektive Maßnahmen gegen die wachsende Altersarmut in Angriff genommen werden", sagte der VdK-Landesvorsitzender Karl-Heinz Fries und forderte eine grundlegende Korrektur der Rentenpolitik. Die gesetzliche Rente nach langjähriger vollzeitnaher Erwerbstätigkeit müsse deutlich über dem Grundsicherungsniveau liegen.
44,9 Prozent (120.200) der 19- bis 64-jährigen Leistungsbezieher erhielten im vergangenen Jahr die Grundsicherung aufgrund einer dauerhaften Erwerbsminderung, wie die Statistiker mitteilten. Das Durchschnittsalter der Hilfeempfänger bei voller Erwerbsminderung habe bei 46,2 Jahren gelegen. 55,1 Prozent (147.424) der Leistungsempfänger hatten den Angaben zufolge die Altersgrenze erreicht und erhielten somit die Grundsicherung im Alter. Ihr durchschnittliches Alter habe 74,4 Jahre betragen. Mehr als die Hälfte (54,7 Prozent) der Leistungsempfänger waren Frauen.