Ausgabe 18/2016 - 06.05.2016
Berlin (epd). Bischof Markus Dröge hat die Arbeit des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin zu dessen 175. Gründungsjubiläum als eine "Segensgeschichte für viele Menschen" gewürdigt. In einem Festgottesdienst in Teltow bei Berlin erinnerte Dröge am 1. Mai auch an die Anfänge der Diakonissenhäuser im 19. Jahrhundert und bezeichnete sie als "eine frühe Form, wie sich Frauen in der Gesellschaft und in der Kirche Gehör und Gestaltungskraft verschafft haben".
Frauen, die damals nicht glaubten, dass die Ehe die einzige Bestimmung des Mädchens ist, seien Diakonissen geworden, weil sie einen Beruf erlernen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollten. So hätten die Diakonissenhäuser nicht nur auf die sozialen Fragen der Zeit geantwortet, sondern auch die "Frauenfrage" in Gesellschaft und Kirche thematisiert, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Die Gründung des Diakonissenhauses geht den Angaben zufolge auf eine Initiative von Maria Anna Amalie von Hessen-Homburg zurück, der Schwägerin von Friedrich Wilhelm III. von Preußen. So wurde zunächst 1841 das Magdalenenstift, ein Heim für "gefallene Mädchen", mit zwölf Betten in einem Mietshaus in Berlin eröffnet. Heute umfasst das Diakonissenhaus einen Unternehmensverbund mit den Schwerpunkten Gesundheit sowie Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe und mehr als 2.300 Mitarbeitern.