Ausgabe 28/2016 - 15.07.2016
Kamenz (epd). Sachsens Jugendämter haben im vergangenen Jahr zehn Mal so viele minderjährige Flüchtlinge aufgenommen wie noch 2014. Die Zahl der sogenannten vorläufigen Schutzmaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen stieg innerhalb nur eines Jahres von 140 auf 1.350, wie das statistische Landesamt am 13. Juli in Kamenz mitteilte. Die Kinder waren ohne Eltern nach Deutschland eingereist und wurden für einige Tage oder mehrere Wochen in einer Einrichtung untergebracht.
Mittlerweile betrifft in Sachsen jede dritte vorübergehende Schutzmaßnahme einen solchen Fall. Ihr Anteil lag im Jahr 2014 noch bei lediglich fünf Prozent. Insgesamt stieg die Zahl der Inobhutnahmen im Freistaat um knapp 50 Prozent von 2.800 auf 4.100. Darin eingeschlossen sind die Aufnahmen der Flüchtlingskinder.
Leicht gestiegen aber ist auch die Zahl der sächsischen Kinder und Jugendlichen, die aus den Familien genommen wurden, weil die Eltern überfordert waren. 2014 zählte das Statistikamt noch 1.372 solcher Fälle, 2015 waren es 1.407 (plus 2,5 Prozent).