Ausgabe 28/2016 - 15.07.2016
Düsseldorf (epd). Die Zuwanderung von Flüchtlingen hat die Zahl der ausländischen Schüler in Nordrhein-Westfalen deutlich nach oben getrieben. Wie das NRW-Schulministerium am 8. Juli in Düsseldorf mitteilte, wurden laut einer Sondererhebung Ende April insgesamt rund 245.600 ausländische Schüler unterrichtet. Das waren etwa 14 Prozent oder 30.200 mehr als im Oktober 2015. "Die Zahlen untermauern: Die Integration in Nordrhein-Westfalen ist eine Herausforderung für unser Schulsystem", sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).
Den Angaben zufolge haben Grundschulen mit rund 13.900 zugewanderten Kindern zahlenmäßig die meisten neuen Schüler hinzugewonnen. Prozentual gesehen hat jedoch die im Oktober 2011 geschaffene Sekundarschule die höchste Steigerungsrate zu verzeichnen: Dort stieg die Zahl der ausländischen Schüler um rund 34 Prozent auf etwa 3.400. Zum Stichtag 29. April gab es rund 9.800 Fördergruppen für die deutsche Sprache, in denen 89.400 Teilnehmer unterrichtet wurden. Die Grundschulen hatten mit rund 38.100 Kindern die höchsten Teilnehmerzahlen in den Sprachfördergruppen.
Seit 2015 hat die Landesregierung den Angaben zufolge zusätzlich knapp 5.800 Lehrerstellen für den Unterricht von zugewanderten Kindern und Jugendlichen geschaffen, weitere 173 Stellen sollen mit dem zweiten Nachtragshaushalt hinzukommen. Für die Sprachförderung in NRW stünden damit nun über 4.700 Stellen zur Verfügung, erklärte das Ministerium.