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Integration

Stiftung hilft Flüchtlingen beim Hochschuleinstieg



Die Werner-Reimers-Stiftung in Bad Homburg unterstützt Flüchtlinge beim Übergang an eine deutsche Hochschule. Das "Academic Welcome Program" richte sich an junge Menschen bis 27 Jahre, die in ihrer Heimat studiert oder einen Hochschulzugang erworben haben, sagte die Projektverantwortliche der Stiftung, Helena Schmedt, am 12. Juli dem Evangelischen Pressedienst (epd). Derzeit könnten sich nur Flüchtlinge aus dem Hochtaunus- und dem Main-Taunus-Kreis bewerben, deren Aufenthaltsstatus geklärt sei. Über eine Ausweitung des Programms auf andere Regionen werde jedoch bereits nachgedacht.

Die ersten fünf Stipendiaten, vier Syrer und eine Afghanin, seien im Februar dieses Jahres in das Programm aufgenommen worden, erläuterte Schmedt. Drei weitere syrische Bewerber würden gefördert, sobald sie durch einen Test ihre Studierfähigkeit nachgewiesen hätten. Eine dritte Auswahlrunde sei für den 27. Juli geplant. Das Stipendium werde in der Regel für ein Jahr bewilligt, eine Verlängerung um ein Jahr sei möglich.

Das Programm unterstütze die Stipendiaten zunächst dabei, Deutsch bis zum Niveau C1 des Europäischen Referenzrahmens zu erlernen, sagte Schmedt. Damit seien eine reguläre Einschreibung und die Bewerbung um Studienförderungen wie BAföG, das Deutschland-Stipendium oder den "HessenFonds" möglich. Das Programm biete außerdem die Mitarbeit in sozialen Projekten an und ein monatliches Büchergeld von 100 Euro. Ein höherer Betrag sei nicht ratsam, da er auf die Hartz-IV-Leistungen angerechnet würde, sagte Schmedt.

Das Stipendienprogramm ist eine gemeinsame Initiative der Werner-Reimers-Stiftung und des Bad Homburger "Rotary Clubs". Die Deutschkurse werden in Zusammenarbeit mit dem "International Office" der Frankfurter Goethe-Universität veranstaltet.


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