sozial-Branche

Verbände

AWO will keine AfD-Mitglieder beschäftigen



Die Mitgliedschaft in der rechtspopulistischen AfD kann für Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt AWO ein Ende des Arbeitsverhältnisses nach sich ziehen. Die wiederholten rassistischen und menschenverachtenden Parolen von AfD-Politikern stünden im unvereinbaren Widerspruch zu den Grundwerten der AWO, heißt es in einem am 7. Juli in Magdeburg bekanntgewordenen Positionspapier des AWO-Bundesverbandes.

Die AWO werde dieser Partei aktiv entgegentreten, heißt es weiter: "Sollten Mitarbeiter der AWO oder ein Mitglied sich zu rechtsextremen, rassistischen und menschenverachtenden Haltungen bekennen, ist eine Kündigung oder eine Auflösung der Mitgliedschaft mit der AWO anzustreben." Über eine Vereinbarkeit der Beschäftigung mit einer AfD-Mitgliedschaft soll aber im Einzelfall und nach einem persönlichen Gespräch entschieden werden.

Die Präsidentin des AWO-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Barbara Höckmann, betonte, "die Arbeiterwohlfahrt hilft jedem Menschen ohne Unterschied in ihren sozialen Einrichtungen und Diensten". Vor dem Hintergrund des Erstarkens einer Partei, deren Führungspersonal die "Volksgemeinschaft" wieder aufleben lassen wolle, sehe die AWO demokratische Werte bedroht.

Mit Blick auf die Bedeutung der "Volksgemeinschaft" im Nationalsozialismus sagte Höckmann: "Wer für eine solche Weltsicht eintritt, arbeitet an der Abschaffung des modernen Sozialwesens und seiner Sicherungssysteme für sozial Benachteiligte." Zudem sei sie "höchst alarmiert, dass es organisatorische Schnittmengen zu rechtsradikalen Gruppen wie der Identitären Bewegung in Sachsen-Anhalt gibt, die offenkundig eng mit einzelnen Landtagsabgeordneten der AfD zusammenarbeiten".


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Oldenburger Klinik-Chef will weiter Mordserie aufklären

Auch 14 Jahre nach der Mordserie an Patienten durch den Krankenpfleger Niels H. ist das Klinikum Oldenburg nach eigenen Angaben weiter um Aufklärung bemüht.

» Hier weiterlesen

"Bildungs- und Teilhabepaket hält nicht, was es verspricht"

Kritik am Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder in Hartz-IV-Familien gibt es seit dessen Einführung vor fünf Jahren. Bestehende Defizite seien noch immer nicht behoben, moniert Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes. Welche Reformen nötig wären und wie ein Systemwechsel aussehen könnte, beschreibt er in seinem Gastbeitrag für epd sozial.

» Hier weiterlesen

Neun Broschüren in Leichter Sprache über Sport

Die Sportorganisation Special Olympics Deutschland und der Verein "die reha" haben neun Broschüren in Leichter Sprache für Sportarten herausgegeben. Erklärt werden darin die Sportarten Badminton, Basketball, Bowling, Handball, Leichtathletik, Radfahren, Roller Skating, Schwimmen und Tennis, wie die beiden Organisationen am 8. Juli in Berlin mitteilten. Special Olympics ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Sportorganisation, in der Menschen mit Lernschwierigkeiten sportlich aktiv werden können.

» Hier weiterlesen