Ausgabe 41/2016 - 14.10.2016
Hannover (epd). Mit einer Smartphone-App will die Robert-Enke-Stiftung depressiven Menschen und ihren Angehörigen helfen. Die Anwendung informiere in verständlicher Sprache über die Krankheit, sagte die Vorsitzende der Stiftung, Teresa Enke, am 10. Oktober in Hannover. Sie könne ein erster Anlaufpunkt für Menschen sein, die den Verdacht hegten, sie selbst oder jemand in ihrem Umfeld leide unter psychischen Problemen.
Über eine Beratungshotline könnten Nutzer der App Informationen über Depressionen und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Facharzt der Uniklinik Aachen erfragen, hieß es. In einem Quiz könnten sie ihr Wissen testen und in einem "Mood Tracker" die eigenen Stimmungslagen über einen längeren Zeitpunkt eingeben und beobachten. Auch ein von Experten erarbeiteter Selbsttest zur Früherkennung der Krankheit stehe zur Verfügung.
Zudem biete die "EnkeApp" einen Notruf-Button. Dieser könne Suizidgefährdeten die lebensrettende Chance bieten, in letzter Sekunde noch Hilfe zu rufen. Über eine GPS-Lokalisierung könnten Hilfskräfte den Betroffenen sogar finden, wenn dieser nicht mehr in der Lage sei, selbst zu sprechen.
Die App solle dazu beitragen, das Thema Depressionen weiter zu enttabuisieren, sagte Enke. Betroffene seien nicht schwach oder faul, sondern ernsthaft krank. Die Robert-Enke-Stiftung wurde 2010 nach dem Suizid des an Depressionen erkrankten früheren Nationaltorwarts Robert Enke vom Deutschen Fußball-Bund, der Ligaverband und Hannover 96 gegründet.