Ausgabe 44/2016 - 04.11.2016
Düsseldorf (epd). Insgesamt 20 Frauen und Männer, die vor einigen Jahren selbst als Flüchtlinge an Rhein und Ruhr angekommen sind, haben am 28. Oktober ihre Ausbildung als Laienhelfer für andere Flüchtlinge begonnen. Das Modellprojekt "Unterstützung von traumabelasteten Flüchtlingen durch geschulte LaienhelferInnen" wird vom NRW-Gesundheitsministerium mit 250.000 Euro gefördert. Ministerin Barbara Steffens (Grüne) würdigte "Mut und Engagement" der Laienhelfer bei ihrer Arbeit, den Menschen zu helfen, "die in unser Land gekommen sind".
Helfer mit eigener Migrationsgeschichte können bei der psychischen Stabilisierung von Flüchtlingen wirkungsvolle Unterstützung leisten, betonte Steffens. Die Helfer, denen auch eine Weiterbildung geboten wird, sprechen die gleiche Sprache, verfügen über einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund und wüssten zudem um die Belastungen und möglichen Traumatisierungen der Flüchtlinge, erklärte die Gesundheitsministerin.
In ihrer Schulung bekommen die Helfer Informationen über das deutsche Gesundheitssystem, über die Behandlung von Krankheiten und Hilfen für Krisensituationen und psychosozialen Belastungen, erläuterte eine Sprecherin des Psychosozialen Zentrums Düsseldorf, das die Helfer ausbildet.
Das Modellprojekt findet in enger Kooperation mit der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein statt. Die Universität Aachen begleitet das Projekt wissenschaftlich und sorgt auch für eine entsprechende Auswertung, sagte Steffens.