sozial-Politik

Gewalt

Brandenburg will geflüchtete Frauen und Mädchen besser schützen



Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) tritt für einen besseren Schutz für allein geflüchteten Frauen und Mädchen ein. "Wir müssen ihnen in den Unterkünften vermitteln, dass sie das Recht auf ein gewaltfreies Leben haben und Bevormundung und Gewalt nicht hinnehmen müssen", sagte Golze am 15. November in Potsdam bei der Eröffnung der Fachkonferenz "Gewaltprävention für Flüchtlingsfrauen in Brandenburg". Die Frauen müssten ermutigt werden, erlebte Gewalt zu thematisieren und sich möglichst früh Hilfe zu holen.

Golze betonte, sehr viele geflüchtete Frauen und Mädchen hätten in ihrer Heimat, aber auch auf der Flucht "und manchmal leider auch hier bei uns" Gewalt erfahren. Gerade das Leben in den Gemeinschaftsunterkünften werde von vielen als besonders belastend wahrgenommen. Deshalb bräuchten geflüchtete Frauen einen geschützten Ort. "Darauf haben sie einen Anspruch – ohne Wenn und Aber", sagte Golze.

Laut Brandenburgs Integrationsbeauftragter Doris Lemmermeier sind rund ein Drittel der Flüchtlinge in Brandenburg weiblich. Sie müssten vor Gewalt geschützt werden, damit sie sich in Brandenburg sicher fühlen können, sagte Lemmermeier. Aber auch haupt- und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer benötigten mehr Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, etwa, wie Gewalt gegen Frauen vorgebeugt werden könne und welche Maßnahmen in Bedrohungs- oder Gewaltsituationen ergriffen werden könnten.

Laut Sozialministerin Golze baute das Land unter anderem die Migrationssozialberatung aus. Eine Mobile Heimberatung unterstützt Mitarbeitern in den Unterkünften bei Fragen oder konkreten Problemen. Für den Bereich der Erstaufnahmeeinrichtungen entwickelte das Land ein Gewaltschutzkonzept. So gebe es seit dem 1. Juli eine Koordinierungsstelle für von Gewalt betroffene Flüchtlingsfrauen, hieß es.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Zahl neuer Flüchtlinge im Oktober weiter gesunken

Die Zahl neuankommender Flüchtlinge in Deutschland sinkt weiter. Wie aus der am 15. November vom Bundesinnenministerium veröffentlichten Statistik für den Monat Oktober hervorgeht, wurden im Vormonat knapp 15.200 Asylsuchende registriert. Im August waren es mehr als 18.000, im Februar - direkt vor Schließung der Balkanroute - noch mehr als 60.000. Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden bleiben der Statistik zufolge Syrien, Afghanistan und Irak.

» Hier weiterlesen

Mehr als jedes vierte Kind in EU armutsgefährdet

Mehr als jedes vierte Kind in Europa ist armutsgefährdet oder dem Risiko sozialer Ausgrenzung ausgesetzt. Gut 25 Millionen EU-Einwohner bis 17 Jahre und damit 26,9 Prozent der Bevölkerung dieses Alters fielen 2015 darunter, wie das EU-Statistikamt Eurostat am 16. November in Luxemburg mitteilte. Anlass ist der Weltkindertag am 20. November. In Deutschland lag der Anteil demnach bei 18,5 Prozent oder rund 2,5 Millionen armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kindern.

» Hier weiterlesen

Flüchtlinge teilen deutsche Wertvorstellungen

Nach Deutschland gekommene Flüchtlinge teilen im Großen und Ganzen die Wertvorstellungen der Deutschen. "Man sollte ein demokratisches System haben", sagten in einer Umfrage 96 Prozent der Flüchtlinge. Das finden auch 95 Prozent der Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

» Hier weiterlesen