Ausgabe 06/2017 - 10.02.2017
Frankfurt a.M. (epd). Auf der ersten Flüchtlingskonferenz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Diakonie Hessen am 4. und 5. Februar in Frankfurt am Main hat Kirchenpräsident Volker Jung für einen erleichterten Familiennachzug plädiert. "Die Not vieler Menschen dauert an - ob in Syrien, Afghanistan, Eritrea oder auch in den Flüchtlingslagern in Griechenland", sagte er vor 350 Teilnehmern. "Bei uns sind Menschen, die von ihrer Familie getrennt sind, und es ist unklar, ob und wann sie mit ihren Familien zusammenkommen können." Ohne Familie sei jedoch die Integration schwerer möglich.
Der Flüchtlingskoordinator der hessischen Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU), hob die tatkräftige Hilfe der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände bei der Aufnahme der Flüchtlinge im Land hervor: "Insbesondere die vielfältige Unterstützung beim Spracherwerb, bei den Ausbildungshilfen und die Vermittlung gemeinsamer Werte für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind das Fundament für eine gelingende Integration."
Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Horst Rühl, betonte den engen Zusammenhang von Glauben und helfendem Handeln. Rühl äußerte sich begeistert von dem anhaltenden Engagement der freiwilligen und beruflichen Mitarbeitenden in der Flüchtlingsarbeit. Zugleich richtete er einen Appell an die hessische Landesregierung, einen Abschiebungsstopp für afghanische Flüchtlinge zu prüfen. Eine Abschiebung nach Afghanistan sei aus humanitären Gesichtspunkten nicht zu rechtfertigen, sagte Rühl.