Ausgabe 06/2017 - 10.02.2017
Berlin (epd). Die Bürgerstiftungen in Deutschland haben im vergangenen Jahr über 1.800 Patenschaften für Flüchtlinge übernommen. Nach dem erfolgreichen ersten Jahr des Projekts "Bürgerstiftungen stiften Patenschaften gehe es auch 2017 weiter, teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen am 8. Februar in Berlin mit. Dieses Jahr sollen 2.000 Patenschaften gestiftet werden.
"Das menschliche Miteinander ist die Basis unseres Patenschaftsprogramms - und macht es erfolgreich", sagte Birgit Radow, stellvertretende Generalsekretärin des Bundesverbandes. "Vielen Geflüchteten fehlen persönliche Kontakte zu Deutschen. Ohne diese kann Integration aber nicht gelingen. Genau hier setzt das Projekt an." Doch auch für die Menschen vor Ort sei das Kennenlernen der Neuankömmlinge wichtig, denn es verhindere Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit.
Radow verwies auf eine jüngst veröffentlichte Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) und der Robert Bosch Stiftung, die die Bedeutung des Projekts „Bürgerstiftungen stiften Patenschaften“ bestätigt habe: "Neben materieller und alltagspraktischer Unterstützung durch die Bevölkerung sind es dabei vor allem individuelle Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die emotional berühren und Dankbarkeit auslösen", heißt es in der Untersuchung.
Insgesamt 16 Bürgerstiftungen beteiligten sich 2016 an dem Patenschafts-Projekt, das zum Programms "Menschen stärken Menschen" des Bundesfamilienministeriums gehört. Es hat zum Ziel, Patenschaften zwischen geflüchteten und hier lebenden Menschen zu fördern. Insgesamt entstanden im Jahr 2016 mehr als 25.000 Patenschaften.