sozial-Branche

Integration

Bürgerstiftungen begleiten 1.800 Patenschaften für Flüchtlinge



Die Bürgerstiftungen in Deutschland haben im vergangenen Jahr über 1.800 Patenschaften für Flüchtlinge übernommen. Nach dem erfolgreichen ersten Jahr des Projekts "Bürgerstiftungen stiften Patenschaften gehe es auch 2017 weiter, teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen am 8. Februar in Berlin mit. Dieses Jahr sollen 2.000 Patenschaften gestiftet werden.

"Das menschliche Miteinander ist die Basis unseres Patenschaftsprogramms - und macht es erfolgreich", sagte Birgit Radow, stellvertretende Generalsekretärin des Bundesverbandes. "Vielen Geflüchteten fehlen persönliche Kontakte zu Deutschen. Ohne diese kann Integration aber nicht gelingen. Genau hier setzt das Projekt an." Doch auch für die Menschen vor Ort sei das Kennenlernen der Neuankömmlinge wichtig, denn es verhindere Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit.

Radow verwies auf eine jüngst veröffentlichte Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) und der Robert Bosch Stiftung, die die Bedeutung des Projekts „Bürgerstiftungen stiften Patenschaften“ bestätigt habe: "Neben materieller und alltagspraktischer Unterstützung durch die Bevölkerung sind es dabei vor allem individuelle Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die emotional berühren und Dankbarkeit auslösen", heißt es in der Untersuchung.

Insgesamt 16 Bürgerstiftungen beteiligten sich 2016 an dem Patenschafts-Projekt, das zum Programms "Menschen stärken Menschen" des Bundesfamilienministeriums gehört. Es hat zum Ziel, Patenschaften zwischen geflüchteten und hier lebenden Menschen zu fördern. Insgesamt entstanden im Jahr 2016 mehr als 25.000 Patenschaften.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Netzwerk will Spielraum für neue Pflegeformen

Das Caritas-Netzwerk Alter und Pflege fordert für zukunftsfähige Pflegekonzepte fließende Übergänge zwischen stationärer und ambulanter Altenhilfe. Dazu müssten das baden-württembergische Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz und die Landesheimbauverordnung reformiert werden. Im Zentrum aller Bemühungen müssten die Bedürfnisse und die Selbstbestimmung der hilfebedürftigen Menschen stehen, erklärte das Netzwerk am 3. Februar in Stuttgart.

» Hier weiterlesen

Mediziner beklagt Hürden bei der Behandlung von Flüchtlingskindern

Bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland ist nach Ansicht des Ärztlichen Direktors der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, Michael Paulussen, eine bessere Kommunikation zwischen Behörden und Krankenhäusern notwendig. "Bei der Behandlung gibt es viele offene Fragen", sagte der Mediziner am 4. Februar auf einer Fachtagung in Essen. "Das betrifft den Leistungsumfang, den Kostenträger und die Datenweitergabe."

» Hier weiterlesen

Kritik an Abschiebepraxis in Bayern

Die Diakonie Bayern kritisiert eine "unverhältnismäßige Abschiebepolitik" des Freistaats. Wenn gut integrierte Flüchtlinge, die bereits eine Lehre begonnen haben, abgeschoben würden, konterkariere das die Bemühungen von Lehrern, Betreuern in Betrieben und vielen Ehrenamtlichen, sagte am 6. Februar bei der Jahrespressekonferenz der Diakonie in Nürnberg Vorstand Tobias Mähner. Die Spitze des zweitgrößten Wohlfahrtsverbands in Bayern forderte außerdem Maßnahmen gegen Kinderarmut und beklagte Probleme in Pflegeheimen durch das neue Pflegestärkungsgesetz.

» Hier weiterlesen