Ausgabe 38/2017 - 22.09.2017
Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) will Flüchtlinge besser in Ausbildung und Arbeit bringen. Dazu solle die Integrationspolitik "serviceorientierter" werden, sagte Stamp dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zugleich sollten die Kommunen entlastet werden und in Zukunft nur noch anerkannte Asylbewerber aufnehmen müssen.
"Wir wollen am Anfang die Flüchtlinge anders als bislang an die Hand nehmen und die Schulpflicht bis zum 25. Lebensjahr erweitern", kündigte der stellvertretende Ministerpräsident an. Es werde eine große Anstrengung, diese jungen Leute "ausbildungsfähig" zu machen. Über die kommunalen Integrationszentren und die kommunale Integrationsarbeit solle es zudem mehr Beratung über Integration in Arbeit und in den Wohnungsmarkt geben. "Das wird nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Kinder der ersten Einwanderergeneration gelten", sagte Stamp.
Um Städte und Gemeinden zu entlasten, strebt der FDP-Politiker an, dass die Asylverfahren "in den Landeseinrichtungen durchgeführt werden können, damit dann anschließend diejenigen, die eine Anerkennung bekommen haben, in die Kommunen überwiesen werden". Wer nicht anerkannt werde, solle direkt aus den Landeseinrichtungen in sein Herkunftsland zurückgebracht werden.
"Das wird nicht von heute auf morgen gehen", räumte Stamp ein. "Aber wir müssen die Kommunen insgesamt entlasten, weil sie mit der Situation überfordert sind."