Ausgabe 46/2017 - 17.11.2017
Düsseldorf (epd). Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen fordert von Politik und Wirtschaft mehr Unterstützung für die Belange Alleinerziehender und deren Kinder. Von den 1,6 Millionen Alleinerziehenden bundesweit seien rund 40 Prozent Bezieher von Hartz IV und damit besonders armutsgefährdet, warnte die AWO am 14. November in Düsseldorf. In NRW, wo es etwa 360.000 Alleinerziehende gibt, liege der Anteil mit 47 Prozent noch höher.
"Auch um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, müssen wir Alleinerziehende stärken", betonte der Geschäftsführer der AWO, Jürgen Otto. Dazu gehöre vor allem die Chance auf einen qualifizierten Berufsabschluss. Dieser fehle rund 60 Prozent aller auf Hartz IV angewiesenen Alleinerziehenden. Damit fehle auch die Perspektive, sich und die Kinder finanziell zu versorgen. Generell müsse es für Alleinerziehende daher leichter werden, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Schlecht bezahlte Teilzeit- oder Minijobs führten direkt in die Altersarmut.
Vor diesem Hintergrund fordert die AWO in einem Positionspapier unter anderem die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit. Ein solches Modell sei besser auf die familiäre Situation der Alleinerziehenden zugeschnitten. Dies sei aber vielerorts noch nicht möglich. "Wir brauchen deshalb eine bundesweit einheitliche und verbindliche Regelung für die Betriebe und Industrie- und Handelskammern", sagte Otto. Auch bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern brauche es mehr spezielle Beratung für Alleinerziehende