Ausgabe 48/2017 - 01.12.2017
Berlin/Elstal (epd). Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat das wegen seines Finanzgebarens umstrittene Berliner Diakoniewerk Bethel erneut zu einer Klärung der Vorwürfe aufgefordert. Es sei "notwendig, dass das Diakoniewerk Bethel auf die öffentlich durch das Recherchenetzwerk Correctiv erhobenen Vorwürfe öffentlich reagiert und Stellung dazu nimmt", heißt es im aktuellen Newsletter an die Gemeinden der Baptisten, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.
Der freikirchliche Sozialträger, der nichts mit den traditionsreichen großen v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel der evangelischen Diakonie zu tun hat, ist vor einigen Monaten wegen seines Umgangs mit den eigenen Finanzen in die Kritik geraten. Medienrecherchen zufolge soll Bethel-Vorstand Karl Behle vor einiger Zeit die Kontrolle über den Träger übernommen und sich unter anderem Pensionsansprüche in Millionenhöhe verschafft haben.
Das Diakoniewerk Bethel müsse unabhängige Kontrollinstanzen schaffen und seine Organ- und Aufsichtsstruktur im Sinne des diakonischen Corporate Governance Kodex ändern, hieß es am 24. November weiter beim Bund der Baptisten in Elstal. Das Diakoniewerk Bethel habe den BEFG Mitte November "in einem kurzen Brief" darüber informiert, dass es eine Untersuchung durch einen externen Prüfer durchführen lassen wolle. "Wer der Prüfer ist, wie der genaue Auftrag lautet oder welche Frist für die Untersuchung gesetzt wurde, steht in dem Brief nicht", erklärte der Bund.
Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte den eingeleiteten Ausschluss des freikirchlichen Sozialträgers am 20. November vertagt und eine erneute Frist zur Stellungnahme gesetzt. Wie der BEFG fordert auch der Diakonie-Dachverband Aufklärung über die Vorwürfe und eine Veränderung der Aufsichtsstrukturen.