sozial-Branche

Kirchen

Baptisten verlangen Stellungnahme von Berliner Diakoniewerk Bethel



Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat das wegen seines Finanzgebarens umstrittene Berliner Diakoniewerk Bethel erneut zu einer Klärung der Vorwürfe aufgefordert. Es sei "notwendig, dass das Diakoniewerk Bethel auf die öffentlich durch das Recherchenetzwerk Correctiv erhobenen Vorwürfe öffentlich reagiert und Stellung dazu nimmt", heißt es im aktuellen Newsletter an die Gemeinden der Baptisten, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Der freikirchliche Sozialträger, der nichts mit den traditionsreichen großen v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel der evangelischen Diakonie zu tun hat, ist vor einigen Monaten wegen seines Umgangs mit den eigenen Finanzen in die Kritik geraten. Medienrecherchen zufolge soll Bethel-Vorstand Karl Behle vor einiger Zeit die Kontrolle über den Träger übernommen und sich unter anderem Pensionsansprüche in Millionenhöhe verschafft haben.

Das Diakoniewerk Bethel müsse unabhängige Kontrollinstanzen schaffen und seine Organ- und Aufsichtsstruktur im Sinne des diakonischen Corporate Governance Kodex ändern, hieß es am 24. November weiter beim Bund der Baptisten in Elstal. Das Diakoniewerk Bethel habe den BEFG Mitte November "in einem kurzen Brief" darüber informiert, dass es eine Untersuchung durch einen externen Prüfer durchführen lassen wolle. "Wer der Prüfer ist, wie der genaue Auftrag lautet oder welche Frist für die Untersuchung gesetzt wurde, steht in dem Brief nicht", erklärte der Bund.

Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte den eingeleiteten Ausschluss des freikirchlichen Sozialträgers am 20. November vertagt und eine erneute Frist zur Stellungnahme gesetzt. Wie der BEFG fordert auch der Diakonie-Dachverband Aufklärung über die Vorwürfe und eine Veränderung der Aufsichtsstrukturen.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Gefangenen-Projekt erhält Sozialpreis von Diakonie und Caritas

Das Projekt "Gefangene helfen Jugendlichen" erhält in diesem Jahr den Sozialpreis "innovatio" von Diakonie und Caritas. Wie die kirchlichen Wohlfahrtsverbände anlässlich der Preisverleihung am 29. November in Berlin mitteilten, konfrontieren einsitzende Straftäter oder ehemalige Gefangene dort Jugendliche mit dem Alltag hinter Gittern. Ziel ist es, gefährdete Jugendliche zurück auf den gesetzestreuen Weg zu bringen und Prävention zu leisten. 20.000 Jugendliche hätten bereits vom Engagement des in Hamburg ansässigen Vereins profitiert, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.

» Hier weiterlesen

Konfessionelle Wohlfahrtsverbände im Umbruch

Die kirchlichen Wohlfahrtseinrichtungen stehen unter hohem Anpassungsdruck. Zum scharfen Wettbewerb auf den Sozialmärkten kommt hinzu, dass von ihnen zunehmend eine vorsorgende Sozialarbeit erwartet wird. Also ein Engagement, das sozialer Ausgrenzung und Prekarisierung entgegenwirkt. Der Kasseler Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder analysiert die Lage von Caritas und Diakonie. Und er wagt eine Zukunftsprognose.

» Hier weiterlesen

Pflegeheimen gute Finanzlage und Personalmangel bescheinigt

Die wirtschaftliche Situation der Pflegeheime in Deutschland ist einer neuen Studie zufolge gut. Allerdings braucht es bis 2030 rund 271.000 zusätzliche stationäre Pflegeplätze.

» Hier weiterlesen