Ausgabe 10/2018 - 09.03.2018
Berlin (epd). An das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" haben sich in den ersten knapp fünf Jahren mehr als 143.000 Betroffene gewandt. In den meisten Fällen sei es um häusliche Gewalt, Gewalt in Partnerschaften und sexualisierte Gewalt gegangen, teilte das Bundesfamilienministerium am 5. März in Berlin mit. "Von Jahr zu Jahr melden sich mehr betroffene Frauen und ihnen nahestehende Personen, um Hilfe zu finden", sagte Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD). Die Bilanz des am 6. März 2013 gegründeten Angebotes wertete sie als Erfolg.
Die Bilanz bezieht sich auf alle Hilfegesuche seit dem Gründungstag bis Ende 2017. Das Hilfetelefon ist kostenlos, rund um die Uhr unter der Nummer 08000/116016 erreichbar, und die Betroffenen bleiben anonym. Zudem stehen Dolmetscher für Anrufe in anderen Sprachen als Deutsch zur Verfügung. Die Mitarbeiter beraten außerdem über die Internetseite www.hilfetelefon.de.
In 69.000 Fällen wurden Frauen oder andere Hilfesuchende den Angaben zufolge an Einrichtungen vor Ort vermittelt, in 37.000 Fällen davon an Beratungsstellen, in rund 18.000 Fällen an Frauenhäuser. Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD versprochen, die Situation von Frauenhäusern zu verbessern, von denen inzwischen viele Hilfesuchende wegen Überlastung zurückweisen müssen.