Ausgabe 10/2018 - 09.03.2018
Berlin (epd). Die gesetzlichen Krankenkassen haben im 2017 einen Überschuss von rund 3,15 Milliarden Euro erzielt. Dieser Überschuss lag damit nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom 2. März nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr (2016: 1,62 Milliarden Euro). Die Finanzreserven der Kassen stiegen auf rund 19,2 Milliarden Euro.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte, die Krankenkassen stünden zum Abschluss der Wahlperiode auf einer guten Grundlage. "Das zeigt, dass es richtig war die Versicherten mit notwendigen Verbesserungen, etwa im Bereich der Prävention, der Hospiz- und Palliativversorgung oder der Stärkung von Stationspflege und Hygiene im Krankenhaus zu unterstützen und zugleich den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für 2018 abzusenken." Alles spreche dafür, dass die GKV auch 2018 schwarze Zahlen schreibe.
Einnahmen in Höhe von rund 233,72 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 230,56 Milliarden Euro gegenüber. Damit sind die Einnahmen der Krankenkassen um 4,3 Prozent und die Ausgaben insgesamt um 3,5 Prozent gestiegen.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßte zwar das Vorhandensein von Geldreserven, beklagte aber zugleich, "dass die Kassen unglaubliche Überschüsse haben, bei den Krankenhäusern aber das Geld fehlt".
Präsident Gerald Gaß sagte: "Die Politik muss überlegen, ob die Beitragsüberschüsse nicht in die medizinische Versorgung fließen sollten, anstatt weiterhin auf den Sparkonten der Kassen zu liegen." Beispielsweise könne der Innovationsfonds auf eine Milliarde Euro angehoben werden oder es könne ein gezieltes Investitionsprogramm für Digitalisierung aufgelegt werden. Er hoffe, dass der im Koalitionsvertrag vorgesehene vollständige Tarifausgleich für die Personalkosten in der Pflege schnellstmöglich politisch umgesetzt wird.