sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser




Dirk Baas
epd-bild/Hanno Gutmann

Für die einen ist es ein Schritt in die richtige Richtung, die anderen halten das "Starke-Familien-Gesetz" für verfehlt. Immerhin eine Milliarde Euro wollen das Arbeits- und das Familienministerium investieren, um Kinder in armen Familien besser zu unterstützen. Von den höheren Zahlungen könnten bis zu vier Millionen Kinder profitieren, hieß es bei der Vorstellung des Vorhabens im Kabinett.

Die Theologin Elisabeth Gräb-Schmidt ist neu im Deutschen Ethikrat. Die Bioethik-Expertin äußert sich im epd-Gespräch über Risiken der Gentechnik, auch über nichtinvasive Bluttests zum Erkennen des Down-Sydroms. Die lehnt sie nicht grundsätzlich ab. Aber: "Wichtig ist es, dass Betroffene beraten werden und man dadurch das Problembewusstsein schärft. Damit schützt man werdendes Leben mehr, als wenn man einfach nur gegen einen solchen Test ist."

Tim, ein Junge mit Down-Syndrom, wurde 1997 bundesweit als "Oldenburger Baby" bekannt. Seine Mutter ließ eine Spätabtreibung vornehmen, doch Tim überlebte, war fortan schwerstbehindert. Der lebensfrohe Junge kam in eine Pflegefamilie. Jetzt ist er mit 21 Jahren an einem Lungeninfekt gestorben - Porträt eines Kämpfers.

Beim Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) kommt alles auf Gespräche an. Hat das Verfahren unter Beteilung von Mediatoren Erfolg, wird ein Gerichtsverfahren überflüssig. Schätzungen zufolge werden pro Jahr zwischen 20.000 und 30.000 Konflikte mit Hilfe einer Mediation gelöst - verschwindend wenig. Auch, weil der TOA wenig bekannt ist. Eine Infokampagne soll das ändern.

Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts kann ein Autist keinen Online-Chat verlangen, um so von daheim aus eine Gerichtsverhandlung verfolgen zu können. Das Gericht verwies zwar ausdrücklich darauf, dass die Gerichte die Teilnahmemöglichkeiten behinderter Menschen berücksichtigen müssen. Aber: Sie müssen mündliche Verhandlungen nicht komplett nach den Wünschen behinderter und psychisch kranker Verfahrensbeteiligter ausrichten.

Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 2/2019.

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Dirk Baas

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