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AWO pocht auf weitere Maßnahmen für gute Bildung



Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) fordert aus Anlass der Debatte im Bundestag zu den Empfehlungen des 7. Nationalen Bildungsberichts grundlegende Verbesserungen in der Bildung und Förderung junger Menschen: "Der Bildungsbericht 2018 kann viele Fortschritte im Bildungsbereich aufführen. Zugleich stellen wir fest, dass dieser Trend zu mehr Bildung nicht bei allen Menschen ankommt", sagte der AWO-Vorsitzende Wolfgang Stadler am 22. Januar in Berlin. Insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien profitierten nicht in gleichem Maße von den bereits erzielten Fortschritten.

Stadler zufolge sind immer noch sind zu viele Kinder von Armut bedroht. Der Abstand zwischen leistungsstarken und leistungsschwächeren Grundschülern habe sich in Deutschland vergrößert, der Anteil Jugendlicher ohne Schulabschluss sei von 5,8 auf 6 Prozent gestiegen.

Der Vorsitzende sieht hier großen Verbesserungsbedarf: "Wir müssen für die abgehängten Kinder und Jugendlichen besondere Anstrengungen unternehmen und zusätzliche Angebote bieten." Doch fehle dafür qualifiziertes Personal. Die Folge: Kita-Gruppen würden immer größer, qualitativ gute pädagogische Arbeit in Kita und Grundschule kann nicht mehr überall gesichert werden.

Er nahm die Bundesregierung in die Pflicht. "Wir benötigen die Einführung einer Kindergrundsicherung sowie einen Ausbau einer präventionsorientierten kommunalen Infrastruktur." Stadler sprach sich zudem dafür aus, ein qualitativ ansprechendes Angebot an Ganztagsbetreuung für Schulkinder zu schaffen. Auch im Bereich der Kindertageseinrichtungen müsse der Fokus auf die Qualitätsentwicklung gelegt werden. "Wir fordern eine konzertierte Aktion aller gesellschaftlichen Kräfte, um das Problem fehlender Fachkräfte im pädagogischen und schulischen Bereich anzugehen und Qualität zu sichern.“