sozial-Branche

Nordrhein-Westfalen

Sozialverband fordert mehr barrierefreie Wohnungen



Der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen wirft dem Land Untätigkeit bei der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum vor. "Die Landesregierung untergräbt das Menschenrecht von rund 350.000 Rollstuhlfahrern auf angemessenes Wohnen", erklärte der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge am 18. Januar in Düsseldorf.

Von einer "bedarfsgerechten" Errichtung entsprechender Unterkünfte, wie sie die schwarz-gelbe Koalition bei der Verabschiedung ihres Baurechtsmodernisierungsgesetzes angekündigt hatte, könne keine Rede sein.

Stattdessen habe das Bauministerium im vergangenen Jahr lediglich Zielvereinbarungen mit vier ausgewählten Städten abgeschlossen, die sich darin verpflichten, "geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um insgesamt mehr geförderte und somit bezahlbare Wohnungen zu schaffen", erklärte Vöge weiter.

Er verwies auf die Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD zur Entwicklung von rollstuhlgerechtem Wohnraum. Konkrete Zahlen, wie viele barrierefreie Wohnungen dadurch entstünden, nenne das Ministerium darin nicht.

"Angesichts dieser vagen Aussagen müssen wir befürchten, dass bislang keine oder zumindest kaum Wohnungen entstanden sind, die Rollstuhlfahrern ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen", kritisierte der VdK-Vorsitzende. Wenn die Landesregierung die noch von der rot-grünen Koalition 2016 verabschiedete Bauordnung mit einer festen Quote rolligerechter Wohnungen nicht gekippt hätte, hätten nach seiner Einschätzung allein von Januar bis Oktober 2018 landesweit schon 600 neue Mietwohnungen für Rollstuhlfahrer genehmigt werden können.