sozial-Branche

Bayern

Verband: Eltern wollen lieber bessere statt kostenlose Kitas



Große Kindertageseinrichtungen sind dem Evangelischen Kita-Verband Bayern zufolge qualitativ nicht unbedingt besser oder finanziell besser ausgestattet. "Bei der Finanzierung von Investitionen stellen wir eher regionale Unterschiede als Unterschiede in der Größe fest", sagte der Vorstand für Recht und Finanzen des Kita-Verbandes, Dirk Rumpff, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Kita-Finanzierung sei vor allem eine kommunale Aufgabe, daher sei es "wesentlich, welche Bedeutung die Bildung und Betreuung von Kindern in der jeweiligen Kommune hat". In der Tendenz hätten größere Kitas zwar finanziell und personell mehr Handlungsspielraum, viele Eltern bevorzugten aber kleinere Kitas.

Vom Anfang Januar in Kraft getretenen Gute-Kita-Gesetz des Bundes erhofft sich Rumpff eine tatsächliche Verbesserung bei der Qualität der Kinderbetreuung. Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) habe zuletzt betont, dass das Geld aus dem Gesetz jedenfalls nicht in die von der Staatsregierung beschlossene Beitragsunterstützung fließen soll.

Kita-Leitungen müssen gestärkt werden

Beim Ausbau der Qualität sei es besonders wichtig, "die Kita-Leitungen zu stärken", sagte Rumpff. Die Beitragsunterstützung lasse sich politisch zwar besser verkaufen. "Eltern wünschen sich in der Mehrheit aber in erster Linie eine höhere Qualität der Kinderbetreuung." Kita-Leitungen bräuchten ausreichend Qualifikationen und Zeit für ihre Aufgaben.

Das Gute-Kita-Gesetz des Bunds ist im Januar in Kraft getreten. Die Bundesländer dürfen daher bis zum Jahr 2022 insgesamt 5,5 Milliarden Euro Umsatzsteuer mehr einbehalten und in Kindertageseinrichtungen stecken. Rumpff fordert, dass in diesem Zusammenhang auch über die Personalschlüssel in den Kitas verhandelt wird.