Frankfurt a.M. (epd). Die Zahl der ambulanten Pflegedienste in Deutschland betrug 2015 laut dem aktuellen Barmer Pflegereport rund 13.300. Davon waren knapp 8.700 Anbieter (65,1 Prozent) in privater Hand. Etwa 4.500 (33,5 Prozent) Dienste waren in freigemeinnütziger und 192 (1,4 Prozent) in öffentlicher Trägerschaft. 2015 waren insgesamt rund 355.600 Menschen in der ambulanten Pflege beschäftigt.
Betrachtet man hingegen die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen, dann dominieren die privaten Pflegedienste nur noch leicht: 50,6 Prozent der zu Hause betreuten Personen werden von privaten Anbietern versorgt, während 49,4 Prozent von freigemeinnützigen oder öffentlichen Diensten betreut werden.
Allerdings variiert die Trägerschaft je nach Bundesland. Während in Berlin (78,8 Prozent) und Hamburg (76,6 Prozent) mehr als drei Viertel der Pflegedienste in privat geführt werden, sind es in Baden-Württemberg "nur" rund die Hälfte (52,0 Prozent). Die Anteile der Pflegedienste in freigemeinnütziger Trägerschaft sind in Baden-Württemberg (44,2 Prozent), Thüringen (40,0 Prozent) und Bayern (39,7 Prozent) am höchsten und dabei fast doppelt so hoch wie in Hamburg (22,2 Prozent).
Im Vergleich zum Jahr 2007 hat sich die Trägerstruktur bis zum Jahr 2015 moderat zugunsten der privaten Träger verschoben. Damit setzt sich ein klarer langfristiger Trend fort: Während die Zahl der Pflegedienste in privater Trägerschaft von 1999, dem ersten Jahr, in dem die Pflegestatistik erhoben wurde, bis 2015 um 57 Prozent zugenommen hat, ist die Zahl der freigemeinnützigen Pflegedienste um 13 Prozent zurückgegangen.
Dazu Thomas Knieling, der Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB): "Die Bedeutung der privaten ambulanten Pflege hat weiter zugenommen. Gegenüber 2015 wurden insgesamt 20 Prozent mehr Pflegebedürftige ambulant versorgt."