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Krankenkasse verzeichnet mehr Rauschtrinker



Die Zahl der sogenannten Rauschtrinker ist seit 2007 in allen Bundesländern stetig gestiegen, am deutlichsten im Osten. Wie aus einer am 23. April veröffentlichten Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervorgeht, lagen Sachsen (plus 63 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils plus 58 Prozent) an der Spitze.

Dagegen verzeichneten das Saarland (plus 19 Prozent), Hamburg (plus 26 Prozent) und Hessen (plus 29 Prozent) den geringsten Anstieg. Rheinland-Pfalz landete mit einem Plus von 38 Prozent im Mittelfeld. Dort wurden 2017 rund 1.400 KKH-Versicherte wegen eines akuten Alkoholrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt, in Hessen waren es 2.200.

"Gesundheitsschädlicher Alkoholkonsum gilt als Mitverursacher für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs", warnte Carsten Kuhn vom KKH-Servicezentrum in Wiesbaden. Vor allem Rauschtrinken sei besonders riskant, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftung und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen könne.

Das Robert Koch-Institut spricht von Rauschtrinken, wenn Betroffene mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit, beispielsweise einer Party, konsumieren. "Es ist aber nichts dagegen einzuwenden, wenn gesunde Menschen hin und wieder ein Glas Rotwein zum Essen oder ein kleines Bier zum Fußballgucken trinken", sagte Kuhn. Wichtig sei es, Jugendliche möglichst früh über die Gefahren des Alkoholkonsums aufzuklären.