sozial-Politik

Baden-Württemberg

Weitere Kammer soll Asylverfahren beschleunigen



Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hat zum 1. März drei neue Richterstellen zur Beschleunigung von gerichtlichen Asylverfahren bewilligt. Damit könne eine weitere Kammer bei den Verwaltungsgerichten gebildet werden, teilte das Justizministerium am 25. Februar in Stuttgart mit. Insgesamt seien seit vergangenen Mai 26 neue Richterstellen zur Bearbeitung von Asylverfahren geschaffen worden.

Im vergangenen Jahr waren den Angaben zufolge 9.266 Asylverfahren bei den baden-württembergischen Verwaltungsgerichten eingegangen, ein Plus von 1.564 Verfahren gegenüber dem Vorjahr. Das Land rechnet mit einer weiteren Steigerung der Verfahrenszahlen in den nächsten Monaten, wenn der Rückstand an unbearbeiteten Asylanträgen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aufgelöst wird.

Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) sagte, dass die Asylverfahren in Baden-Württemberg nach Herkunftsländern geordnet und dann jeweils speziellen Gerichtskammern zugewiesen werden. Außerdem unterstütze die Landesjustiz ein Pilotprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zum elektronischen Datenaustausch mit den Verwaltungsgerichten. Demnach werden Akten des BAMF künftig rein elektronisch auf gesicherten Übertragungswegen an das Verwaltungsgericht übermittelt. Damit entfielen zeitliche Verzögerungen auf dem Postweg.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Mehr Verfahren am Bundessozialgericht

Das Bundessozialgericht in Kassel muss mit immer mehr neuen Verfahren zurechtkommen. "Die Neueingänge haben 2015 mit 4.032 Verfahren einen Spitzenwert erreicht", sagte Gerichtspräsident Peter Masuch am 26. Februar in Kassel. Im Jahr zuvor habe es nur 3.439 Verfahrenseingänge gegeben. Durchschnittlich müssten Bürger 11,8 Monate bis zum Abschluss eines Revisionsverfahrens warten.

» Hier weiterlesen

Familienministerin nennt Kinderarmut "beschämend"

Die nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann (SPD) hat die hohe Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen als "beschämend" bezeichnet. Kampmann forderte am 2. März bei einer Aktuellen Stunde im Düsseldorfer Landtag unter anderem mehr finanzielle Hilfen des Bundes für kinderreiche Familien, Alleinerziehende und zugewanderter Familien. "Ich lasse nicht zu, dass sich auf Bundesebene eine schwarze Null statt einer stärkeren Förderung benachteiligter Kinder durchsetzt."

» Hier weiterlesen

Forensik-Experte warnt vor verfrühter Entlassung

Forensik-Experten warnen davor, den Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter wieder zu verkürzen. Inzwischen seien bundesweit mehr als ein Viertel der rund 8.000 Forensik-Patienten mindestens für zehn Jahre im deutschen Maßregelvollzug untergebracht, erklärte der Maßregelvollzugsdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Tilmann Hollweg, am 2. März in Lippstadt-Eickelborn. Zugleich wachse die Kritik durch die Öffentlichkeit, dass Straftäter viel zu schnell in den Maßregelvollzug kämen und dort zu lange blieben. Deshalb setzten sich Strafverteidiger häufig für eine zeitlich begrenzte Gefängnisstrafe anstatt einer unbefristeten Klinikunterbringung ein.

» Hier weiterlesen