sozial-Politik

Statistik

Tarifverdienste im Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen



Die tariflichen Verdienste sind im vergangenen Jahr in Deutschland um durchschnittlich 2,1 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das der geringste Anstieg seit 2011, als ein Plus von 1,7 Prozent erreicht wurde. Die Behörde in Wiesbaden bestätigte damit am 26. Februar eine vorläufige Berechnung von Anfang Januar.

Berücksichtigt sind tarifliche Grundvergütungen und tariflich festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen und tarifliche Nachzahlungen. Die tatsächlich gezahlten Bruttomonatsverdienste stiegen laut Bundesamt 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.

Der vergleichsweise geringe Verdienstanstieg ist nach Angaben des Statistisches Bundesamtes vor allem auf einen Sondereffekt im Jahr zuvor zurückzuführen: Im Bereich des öffentlichen Dienstes gab es 2014 hohe Nachzahlungen. Da diese Nachzahlungen im Jahr 2015 nicht erfolgten, waren die Tariferhöhungen einschließlich Sonderzahlungen in den Bereichen, in denen überwiegend nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Gemeinden (TVöD) bezahlt wird, geringer als im Vorjahr.

Bei der Entwicklung der Verdienste gibt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen. Am stärksten erhöhten sie sich im Jahr 2015 im Gastgewerbe (3,3 Prozent). Dort wirkte sich in den unteren Verdienstgruppen die Einführung des Mindestlohnes von 8,50 Euro aus, wie die Statistiker im Bundesamt erläuterten. Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Tarifverdienste mit 3,2 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich gestiegen, da es einen vergleichsweise hohen Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie gab.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Kardinal Marx: Ausmaß an Hass ist furchtbar

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, fordert die Politiker dazu auf, in der Diskussion über die Flüchtlinge zusammenzustehen und auf Schuldzuweisungen zu verzichten.

» Hier weiterlesen

Handbuch für behinderte Menschen mit FASD

"Fetale Alkoholspektrumstörung - und dann?” lautet der Titel eines serviceorientierten Buches, das die Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, am 25. Februar in Berlin vorgestellt hat. Ein Buch, das verständlich und praxisorientiert für die Betroffenen geschrieben wurde und von Menschen mit FASD miterarbeitet wurde sei ein Ansatz, der viele erreichen könne, betonte die Beauftragte.

» Hier weiterlesen

Deutscher Mindestlohn im EU-Vergleich "moderat"

Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten ist der Mindestlohn in Deutschland laut einer Untersuchung eher niedrig. Der deutsche Mindestlohn liege mit 8,50 Euro pro Stunde unter den Lohngrenzen der übrigen westeuropäischen Staaten, die allesamt deutlich über neun Euro vorsähen, erklärte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am 29. Februar in Düsseldorf. Im EU-weiten Vergleich sei der deutsche Mindestlohn "moderat", betonten die Forscher.

» Hier weiterlesen